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Kiddusch Haschem und Chillul Haschem befinden sich nicht unbedingt an den entgegengesetzten Enden der Skala - (Rav Frand Emor 5781 – Beitrag 2)

Kiddusch Haschem und Chillul Haschem befinden sich nicht unbedingt an den entgegengesetzten Enden der Skala

In der dieswöchigen Parascha heisst es [22:32]: „Entweiht nicht Meinen heiligen Namen; Ich will   unter den Kindern Israels geheiligt werden. Ich bin HASCHEM, der euch heiligt.“ In diesem Passuk wird auf eine der ernstesten Sünden und eine der wichtigsten Mizwot (Gebote) hingewiesen: Das Verbot von Chillul Haschem (Entweihung des G’ttlichen Namens) und die Mizwa von Kiddusch Haschem (Heiligung des G’ttlichen Namens).

Es ist ungewöhnlich, wie der Passuk formuliert ist und wie die zwei Konzepte verbunden sind. Die Torah sagt: „Mache keinen Chillul Haschem“ und „Mache einen Kiddusch Haschem“ im gleichen Atemzug.

Liegen Chillul Haschem und Kiddusch Haschem an den zwei entgegengesetzten Enden der Skala? Ist es nicht so, dass die am weitesten von einem Chillul Haschem entfernte Sache ist, wenn man Haschem Mekadesch ist (heiligt)? Stimmt es nicht, dass jemand, der - G’tt behüte - mechallel Haschem ist, den g-ttlichen Namen entweiht, das absolute Gegenteil eines Kiddusch Haschem bewirkt? Ist es deshalb nicht merkwürdig und seltsam, dass die Torah sie im gleichen Atemzug erwähnt?

Vielleicht ist dies gar nicht so abwegig. Im Gegenteil: Die Torah will uns sagen, dass es nicht wahr ist, dass Chillul Haschem und Kidusch Haschem an entgegengesetzten Enden der Skala zu finden sind. Die Torah sagt uns: „Ich will, dass Ihr mit Meinem Namen einen Kiddusch Haschem erreicht – und passt auf, dass ihr dabei keinen Chillul Haschem begeht!“

Wie oft haben wir es schon erlebt, dass sich Menschen über alles hinwegsetzen und im Namen von Kiddusch Haschem, im Namen der Torah, im Namen von Chessed (Wohltätigkeit), unter dem Banner der edelsten aller Gründe den schlimmsten Chillul Haschem verursachen. Man muss immer darauf aufpassen, dass man sich nicht von etwas mitreissen lässt, sogar wenn es sich um eine Mizwa und um etwas Schönes und Edles handelt, wenn dabei ein Chillul Haschem entstehen kann.

Um ein Beispiel zu nennen: Ein Mensch, der durch unehrliche Geschäfte Geld verdient, um es für Wohltätigkeit zu verwenden.

„Mein Name soll in der Mitte der Gemeinde Israels geheiligt werden – aber achte darauf, Meinen heiligen Namen nicht beim Ausführen des Kiddusch Haschem zu entweihen!“

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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