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Raw Frand zu Parschat Emor 5763 (Beitrag 2)

Damit das System funktioniert brauchen wir mehr als eine Art Gesetz

Am Ende der Parscha wird die Begebenheit eines G'tteslästerers wiedergegeben, einem Menschen, der G'tt fluchte. Dies war das erste Mal, dass so etwas vorkam. Man wusste nicht, wie man mit so einem Menschen umgehen sollte. Anschliessend an diese Begebenheit sagt uns die Torah, wie ein solcher Mensch zu behandeln sei: Er muss getötet werden.

Daraufhin zählt die Torah verschiedene Gesetze auf [Wajikra 24:17-21], die mit dem Gesetz über den G'tteslästerer nichts zu tun haben scheinen:

  1. Wer einen Mitmenschen umbringt, ist todesschuldig.
  2. Wer das Tier eines anderen tötet, hat eine Geldstrafe zu leisten.
  3. Wer einen anderen Menschen verletzt, muss eine Geldstrafe bezahlen.
  4. Wer ein Tier verletzt, hat eine Geldstrafe zu bezahlen.
  5. Wer Vater oder Mutter schlägt, wird mit dem Tode bestraft.

Erst dann kehrt die Torah wieder zur Geschichte des G'tteslästers zurück und berichtet, dass das Volk den G'tteslästerer tötete.

Das ist nicht, was wir unter einem ruhigen Erzählfluss verstehen. Wieso schweift die Torah von der Angelegenheit des G'tteslästerers ab, indem sie diese scheinbar andersartigen Gesetze einschiebt?

Das Sefer Darchej Mussar meint, dass die Reihenfolge dieser Verse eine äusserst wichtige Lehre enthält. Manche meinen, dass innerhalb des jüdischen Rechts eine Zweiteilung besteht. Es gibt Gesetze, die sich auf das Verhältnis zwischen Mensch und G'tt beziehen und es gibt Gesetze, die das Verhältnis zwischen dem Menschen und seinem Nächsten betreffen. Und diese beiden Gattungen haben nichts miteinander zu tun. "Ich kann ein makelloser Bürger und Ehrenmann sein und die Existenz G'ttes trotzdem verleugnen. Ich auch ohne G'tt ein hochanständiger und aufrechter Mensch sein."

Die Torah sagt uns, dass dies nicht stimmt. Wäre das ganze Rechtswesen vom Menschen geschaffen worden, könnte der Mensch die Gesetze, die er geschaffen hatte, auch wieder ändern. Der Mensch kann heute etwas anordnen und morgen kann er genau das Gegenteil bestimmen. (Was heute als Verbrechen angesehen wird (sogar Mord!), betrachtet man vielleicht bereits morgen als ehrenswerte Handlung). Ohne eine höhere Macht ist kein Gesetz unantastbar. Ist der Mensch der Schöpfer des Rechts, dann ist im Grunde auch das Zwischenmenschliche keinen festen Regeln unterworfen.

Das ist der Grund, weshalb die Torah anschliessend an die Beschreibung des Gesetzes über den G'tteslästerer Gesetze zum Verhältnis zwischen Mensch und Mitmensch bespricht. Ohne die erste Kategorie (bezieht sich auf das Verhältnis Mensch - G'tt) kann es keine wahren Gesetze der zweiten Kategorie (zur Beziehung Mensch - Mensch) geben. Nur so kann das Rechtssystem funktionieren.


Quellen und Persönlichkeiten:
Rav Mosche Rosenstein (1880 - 1941): Maschgiach (Leiter und geistiger Ratgeber) der Jeschiwat Lomza, Verfasser des Werkes "Darchej Mussar", Polen.



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