Schewat/ Paraschat Beschalach

Raw Frand zu Parschat Nasso 5772

"Ihr Geld oder Ihre Frau?" und ähnliche Entscheidungen im Leben

Parschat Nasso enthält die Parscha der Sotah, der mutmasslichen Ehebrecherin [Bamidbar 5,11-31]. Raschi kommentiert die Verbindung von diesem Abschnitt mit dem Ende des vorhergehenden, dort steht [Ibid 5,10]: "Jedermann seine Heiligtümer – ihm stehen sie zu; was einer dem Kohen (Priester) gibt, das ist sein." Raschi erklärt den Zusammenhang wie folgt: „Wenn du die Gaben des Kohen zurückhältst, (schwöre ich) bei deinem Leben, wirst du zu ihm gehen müssen, um ihm deine untreue Frau, die Sotah, zu bringen.“ Mit anderen Worten, wenn eine Person dem Kohen nicht geben will, was ihm zusteht, so wird diese Person zwangsläufig den Kohen wegen eines anderen Grundes aufsuchen müssen, dass er das Ritual der mutmasslichen Ehebrecherin ausführt.

Der Midrasch Rabba kommentiert auf ähnlicher Weise, wenn du die Armen, die in dein Haus kommen, um Unterstützung zu bitten, nicht unterstützen möchtest, so wirst du dieses „gesparte“ Geld dem Arzt (für medizinische Auslagen für sich selbst oder Familienangehörige) zahlen müssen. Dies ist eine sehr beängstigende Folge. Wenn der Allmächtige uns Geld gibt, so sollen wir mit dem Geld Mizwot durchführen – Zedakah und Chessed [Almosen, Güte]. Wir haben die Wahl und Möglichkeit, das Geld, das wir erhalten, richtig zu verwenden, wenn wir dies aber nicht richtig verwenden, sagt der Midrasch, werden wir es benützen müssen, um Arztrechnungen zu bezahlen.

Das Sefer „Lulej Toratcha“ bringt Aufzeichnungen vieler Episoden aus dem Leben von Rav Schach, sz"l. Normalerweise, wenn ich solche Geschichten lese, bedeuten die dort erwähnten Namen nichts für mich. Vor kurzem stiess ich allerdings auf eine Geschichte mit einer Person, die ich gut kenne. Diese Person, die einige Jahre älter ist als ich, ist in Seattle, Washington aufgewachsen. Der Name der Person ist Rav Zvi Genauer. Er ist eine sehr spezielle Person, und lebt seit vielen Jahrzehnten in Erez Jisrael.

Was ist die Geschichte? Eine Person kam zu Rav Schach und gab ihm USD 5000.- mit der Anweisung, dass er mit dem Geld alles tun kann, was er will. Er könne es jedem geben, von dem er wisse, dass er es benötige. Es war nicht alltäglich, dass jemand kam und dem Rosch Jeschiwa USD 5000.- hinlegte. Rav Schach erkundigte sich hinsichtlich der Herkunft des Geldes. Die Person, die das Geld gebracht hatte, erzählte ihm folgende Geschichte:

Rav Zvi Genauer benötigte eine Augenoperation. Er wollte einen bestimmten Arzt, um diese Operation durchzuführen. In Israel gibt es die staatlich finanzierte Krankenkassen (Kupat Cholim). Offenbar kann ein Mensch nicht seinen Arzt bestimmen, sondern muss die medizinischen Behandlung dort durchführen, wo es das System bestimmt. Also musste Rav Genauer sich zu einer Person wenden, die Beziehungen bei der Krankenkasse hatte. Die Person konnte durch Protektion für Rav Genauer erwirken, dass er die Operation durch seinen bevorzugten Augenarzt durchführen konnte. Kupat Cholim bezahlte den vollen Preis für die Chirurgie – USD 5000.-

Als Zeichen der Wertschätzung dieses Mittelsmannes, der in der Lage war, ihm seinen bevorzugten Arzt unentgeltlich zu vermitteln, gab Rav Genauer 100 Dollar für die Hilfsorganisation seiner Wahl und dankte ihm seine wertvolle Hilfe. Er kam nach Hause und erzählte stolz seiner Frau, dass er als Hakarat HaTov (Dankbarkeit), dem Vermittler, der ihm den von ihm bevorzugten Arzt erledigt hatte, 100 Dollar gegeben hat.

Frau Genauer wunderte sich und sagte: "Was, du hast ihm nur 100 $ gegeben? 5000 Dollar hättest du ihm geben sollen! Seine Intervenierung hat dir USD 5000.-, die du bereit warst zu zahlen, gespart, um die Operation von deinem Arzt durchführen zu lassen." Rav Genauer dachte darüber nach und sagte: "Du hast Recht!" Er ging zurück zu dem Vermittler und sagte ihm: "Hier sind $ 5000.- Dies ist das Geld, das ich bereit hatte, um es dem Arzt zu zahlen. Du hast mich vor dieser Zahlung verschont. Nun, da du mich von dieser Zahlung befreit hast, will ich es für Zedakah geben."

Dies ist eine umgekehrte Form der Wahl, wie sie im Midrasch geschildert wird. Entweder können wir Almosen den Armen spenden oder müssen dann das Geld auf eine andere Weise herausgeben. Beim Bewusstsein dieser Wahl, würden wir alle viel lieber unser Geld den Armen geben, als den Ärzten.



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