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Raw Frand zu Parschat Beha'alotecha 5767

Kopf stehende „Nun“ trennen zwei Abschnitte der Strafe

In Parschat Beha'alotcha finden wir einen berühmten aus zwei Pesukim (Sätzen) bestehenden Abschnitt, der mit den Worten beginnt: "Und es war, als die Lade reiste, da sagte Mosche." und "Und als sie anhielt, da sagte er..." [Bamidbar 10:35-36]. Der Talmud zitiert die Überlieferung, dass diese zwei Pesukim von zwei auf dem Kopf stehenden Buchstaben „Nun“ eingerahmt sind. Raschi zitiert die Gemara [Schabbos 116], dass diese zwei Nun zwischen zwei Abschnitten der Pur’onijut (Strafe) trennen sollen.

Was sind diese zwei Abschnitte der Strafe? Gemäss einigen Rischonim ist der erste Abschnitt: "Sie reisten vom Berg von Haschem eine dreitägige Reise." [Bamidbar 10:33] Der Talmud beschreibt ihre Abreise vom Berg Sinai "wie ein Kind, das vom Schulhaus wegrennt." Der Ramban fügt noch hinzu, sie befürchteten, wenn sie noch länger am Har Sinai bleiben würden, würde Haschem ihnen noch mehr Mizwot aufladen.

Der zweite Abschnitt der Strafe ist der der „Mit’onenim“ (Nörgler). Raschi erklärt, sie reklamierten, dass sie in diesen drei Tagen so weit reisen mussten, ohne zu ruhen.

Der Ramban schreibt, der Grund für die Trennung der Abschnitte der Strafe mit den Pesukim über die Reise der Lade, sei, damit es nicht drei aufeinander folgende Abschnitte der Strafe haben solle, dass keine Chasaka (Zeichen der Dauerhaftigkeit) für Strafe entstehen sollte.
Was ist der dritte Abschnitt, auf den der Ramban hinweist? Es ist das Murren des Erew Raws (gemischten Völkergesindels), das die Jehudim dazu gebracht hatte, ob dem Mangel an Fleisch zu reklamieren.

Doch gemäss diesem Ramban, würden wir die Pause der Kopf stehenden Nun zwischen dem zweiten und dem dritten Ereignis erwarten, und dann würde dieser Unterbruch die Chasaka stoppen. Jedoch kam der Unterbruch zwischen den ersten zwei Begebenheiten, als noch keine Chasaka drohte.
Was meint also der Ramban?

Ich sah dazu einen sehr interessanten Gedanken von Rabbi Zev Leff. Haschem wird sehr erzürnt durch Widersprüchlichkeit und Heuchelei. Haschem kann einen Menschen milder richten, der vielleicht schlecht ist, jedoch konsistent in seiner Schlechtheit. Ein Mensch aber, der Heuchelei zeigt und widersprüchlich ist, verärgert Haschem stark.

Dies erinnert uns an den Midrasch über Josefs erste Frage an seine Brüder, nachdem er sich ihnen offenbart hatte: "Lebt mein Vater noch?" [Bereschit 45:3] Der Midrasch sagt dazu: "Wehe uns vor dem Tag des Gerichtes. Wehe uns vor dem Tag der Beschämung. Die Brüder hatten keine Antwort auf Josefs Zurechtweisung."

Was war diese Zurechtweisung? Es ging um ihre Scheinheiligkeit. Die ganze Diskussion mit Josef hatte sich darum gehandelt, dass sie Benjamin nicht nach Mizrajim bringen konnten, denn, würden sie ihn von seinem Vater trennen, würde ihr armer alter Vater sterben. Josef stellte dies in Frage: "Wenn ihr euch so um euren armen Vater sorgt, weshalb habt ihr euch nicht vor zweiundzwanzig Jahren gesorgt, als ihr ihn von seinem Lieblingssohn getrennt hattet?"

Kommen wir zurück zu den Strafen in unserer Parscha, was war die zweite Klage der Leute? "Wir reisen zu schnell." Die Bedeutung dieser Klage kann nur verstanden werden, wenn man den ersten Abschnitt berücksichtigt. Als sie vom Har Sinai flüchteten, waren sie nicht besorgt, dass sie zu schnell reisten – „wie ein Kind, das von der Schule rennt.“ Als sie befürchteten, mehr Mizwot zu bekommen, da waren sie bestrebt sehr schnell und sehr weit zu reisen. Niemand äusserte sich dahin- gehend, dass es in dieser Situation zu schnell sei. Plötzlich aber, ein paar Tage später murrten sie, dass sie zu schnell reisten. Dies ist inkonsistent. Es ist heuchlerisch. Als sie mit persönlichen Interessen reisten, da war es nicht zu schnell, doch als es für Haschem war, dann war es plötzlich zu schnell.

Aus diesem Grund gibt es einen Unterbruch zwischen der ersten und der zweiten Strafe. Die deutliche Widersprüchlichkeit ihrer Taten wird offensichtlich in dem Kontrast zwischen diesen zwei Abschnitten. Um diesen Kontrast sozusagen zu trüben, brauchen wir eine Pause zwischen diesen zwei Abschnitten.

Diese Heuchelei der offensichtlichen Widersprüchlichkeiten in unseren Taten müssen wir uns immer vor Augen halten. Wir handeln widersprüchlich, indem wir einerseits reklamieren, dass wir nicht genügend Geld für diese Zedaka oder für jenen religiösen Zweck haben und dann grosse Summen für unwichtige Dinge ausgeben.

Haschem kann verstehen, dass ein Mensch kein Geld hat. Die Torah entschuldigt einen in Umständen, die er selber nicht ändern kann („Ones Rachmana patrei“ – Haschem befreit den Mensch in Notsituationen). Wenn wir aber Geld für „dies“ haben, aber nicht für „jenes“, dann nimmt Haschem dies nicht gut auf.

Das gleiche gilt, wenn ein Mensch sagt, er habe keine Zeit, um zu lernen oder Chessed (Mildtätigkeit) zu üben und dann Zeit für andere verrückte Unternehmungen hat. Nicht Zeit haben ist eine vernünftige Rechtfertigung, doch wenn man Zeit hat für andere Dinge, die viel weniger wichtig sind, dann befassen wir uns nicht mit einem Mangel an Zeit sondern mit Heuchelei.



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