Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Frand zu Parschat Schelach Lecha 5764 (Beitrag 1)

Zwei Eigenschaften von erfolgreichen Mizwah-Gesandten

Mosche bestimmte 12 Vertreter jedes Stammes, um das Land auszukundschaften. Ihr Auftrag endete in einer Katastrophe, für die wir bis zum heutigen Tag zahlen. Die Nacht nach der Rückkehr der Kundschafter war die Nacht des Neunten Av. Das Volk weinte in jener Nacht [Bamidbar 14:1]. Der Talmud erklärt: "Ihr habt in jener Nacht ohne Ursache gejammert. Ich aber werde euch in diese Nacht für alle Generationen zum Weinen geben" [Ta'anit 29a; Sanhedrin 104b].

Der Wochenabschnitt Schlach und die zugehörige Haftara zeigt den starken Gegensatz zwischen Jehoschuas Kundschaftern, welche ihre Aufgabe richtig erfüllten und Mosches Kundschaftern, welche ihren Auftrag verfehlten. Der Midrasch lobt die Kundschafter, die von Jehoschua ausgesandt wurden über alle Massen: "Nichts ist dem Herrn der Welt teurer als ein Mensch, der eine Aufgabe von G'tt erhält und sein Herz und seine Seele daran hängt, um diese Aufgabe bestmöglichst zu erfüllen. Das Paradebeispiel für Menschen, die für eine Aufgabe gewählt wurden und sie mit Hingabe und Enthusiasmus ausführten, sind die zwei Gesandten, welche Jehoschua bin Nun geschickt hatte."

Was können wir von Jehoschuas Kundschaftern lernen? Wo liegt das Geheimnis eines erfolgreichen "Schliach Mizwah" (Gesandter für eine heilige Aufgabe)? Wie erwirbt sich ein Mensch Anerkennung, wenn er für G'tt einen Auftrag erledigt?

Um diese Frage beantworten zu können, ist ein zweiter Midrasch hilfreich. Im Vers "Und Jehoschua bin Nun sandte aus Schittim zwei Männer als Kundschafter "cheresch" und sagte..." [Jehoschua 2:1]. Gemäss einer Meinung im Midrasch kommt das Wort "cheresch" von dem Wort für irdene Gefässe ("Kli cheres"). Die zwei Kundschafter verkleideten sich als Tonwarenhändler. Nach einer zweiten Meinung kommt das Wort "cheresch" von der Bezeichnung für einen Tauben. Jehoschua wies sie an, sich taub zu stellen, um so an die Geheimnisse der anderen heranzukommen.

Im übertragenen Sinn können uns diese zwei Erklärungen des Midrasch zwei Grundsätze lehren, die einem helfen G'ttes Aufträge erfolgreich auszuführen.

Der erste Grundsatz besagt, dass man sich wie ein Tonwarenhändler benehmen soll. Halachisch gesehen sind Tonwaren völlig anders als metallene Gefässe. Ein metallenes Gefäss wird tameh (rituell unrein), wenn man es von aussen berührt. Ein irdenes Gefäss jedoch wird tameh, wenn etwas Unreines ins Gefässinnere gelangt, ohne auch nur die Wand des Gefässes zu berühren.

Der Kotzker Rebbe erklärte, dass die Hauptsache für die Funktion eines Metallgefässes seine Aussenfläche ist. Der äussere Teil ("Chizoniut") ist wesentlich. Es kann deshalb durch Berühren der Aussenwand unbrauchbar gemacht werden. Die Aussenwände eines irdenen Behälters jedoch sind unwichtig. (In jener Zeit waren Gefässe billig und unansehnlich.) Der äussere Teil ist nicht ausschlaggebend. Deshalb ist der Innenraum wichtig und dort kann man das Gefäss untauglich machen.

Um ein erfolgreicher Schliach Mizwah zu sein, muss ein Mensch sein Äusseres vergessen können. Er muss sich im Klaren sein, dass die äussere Erscheinung unwichtig ist. Das einzige, was zählt, ist Substanz (Pnimijut), das Ziel des Auftrags.

Einzweites Hilfsmittel um G'ttes Aufträge erfolgreich zu erledigen, ist Taubheit vorzutäuschen. Jeder Mensch, der auf dieser Welt je etwas Sinnvolles unternommen hat, bekam von mindestens ein paar Leuten - wenn nicht von den meisten - zu hören: "Du spinnst wohl! Das wird niemals funktionieren. Das ist unmöglich."

"Du möchtest eine Tageschule gründen? Das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Du möchtest eine Jeschiwa aufbauen? Vergiss es. Was, du möchtest eine neue Mikwah (Rituelles Tauchbad) bauen? Daraus wird doch nichts. Wie bitte, eine neue Schul öffnen? Aber geh doch." Die ganze Welt wird dir einzureden versuchen, diese Idee sei verrückt!

Hört jemand auf all diese Ratschläge, so wird er G'ttes Wort nie erfüllen können. Den Leuten, welche unsere Torahinstitute vor 40, 50, 60 und 70 Jahren gründeten, wurde versichert, dass dies in Amerika unmöglich sei. Das geschieht in jeder Generation. Wann immer wir etwas Neues aufbauen möchten, finden sich die ewigen Neinsager, welche finden, dass es nicht machbar ist.

Die einzige Möglichkeit, um ein erfolgreicher Schliach Mizwah zu sein, ist, sich taub zu stellen.


Quellen und Persönlichkeiten:
Jehoschua bin Nun: Prophet und Führer Israels, Nachfolger Mosches
Rabbi Menachem Mendel von Kotzk [„Kotzker Rebbe“] (1787 – 1859): Chassidischer Rebbe; Lublin, Kotzk; Polen.



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