Raw Frand zu Parschat Schelach Lecha 5761
Wegen dem Jud erreicht Sara's Botschaft Jehoschua
Viele von uns kennen den folgenden, sehr berühmten Chasal, eine Erklärung unserer Weisen, zum Abschnitt dieser Woche. Bevor Mosche die Kundschafter (Meraglim) aussandte, änderte er den Namen "Hoschea" bin Nun in "Jehoschua" (Josua). Er setzte den Buchstaben "Jud" an den Anfang des Namens, weil er G'tt symbolisiert, wie um zu sagen: "Möge dich G'tt vor den Plänen der Kundschafter retten." Unsere Weisen sagen uns, dass dieses "Jud" der Buchstabe war, der nicht mehr benötigt wurde, als der Name von Abrahams Frau von Saraj zu Sara (das "Jud" wurde weggenommen) geändert wurde.
Fast jeder, der zur Feder griff, um einen Torakommentar zu verfassen, bespricht diese rabbinische Lehre. Wieso gerade Sara? Ich möchte zwei Erklärungen geben, was an Sara's Name für Jehoschua gerade zu dieser Zeit besonders hilfreich gewesen sein könnte.
Rav Eljakim Schlesinger meint in seinem Kommentar Bejs Aw, dass Jehoschua gestärkt werden musste, um nicht in schlechte Gesellschaft zu geraten. Sara verkörperte diese Stärke. Als Jizchak (Isak) noch jung war, bemerkte sie, dass er unter den Einfluss von Jischmael geriet. Deshalb bestand sie darauf, dass Hagar und Jischmael weggeschickt wurden. Sie wusste, wie schlechte Gesellschaft einen Menschen beeinflussen können. Zu dieser Zeit schien es grausam, Abraham zu zwingen, seinen eigenen Sohn fortzuschicken. Sara war es jedoch klar, dass dies unbedingt notwendig war, wegen der Macht und dem Einfluss, die eine schlechte Umgebung ausübt. Dies war Sara wichtig.
Mosche vermutete, dass Jehoschua innere Kraft und Stärke benötigte, um in einer schlechten Umgebung widerstehen zu können. Er versah Jehoschua mit einem Teil von Sara's Namen, damit er diesen Teil von Sara's Persönlichkeit und Stärke zu Eigen mache.
Rav Nissan Alpert bringt eine andere Erklärung. In dieser Parscha (Wochenabschnitt) gibt es eine weitere Schwierigkeit. Beim Aussenden der Kundschafter gab Mosche eine Reihe von Anweisungen. Zuerst wünschte er von ihnen eine Einschätzung der militärischen Stärke der Menschen und der Städte des Landes. Zusätzlich verlangte er eine Beurteilung des Landes in Bezug auf Fruchtbarkeit und Güte. Da wir normalerweise Kundschafter als strategisches Hilfsmittel für die Kriegsführung betrachten, verstehen wir deshalb ohne weiteres, dass die Kundschafter angewiesen wurden, das militärische Potenzial auszuspionieren. Aber die Anweisung, mehr über die Qualität der Früchte und die Fruchtbarkeit des Landes herauszufinden, scheint nicht zu einer Spionagemission zu passen.
Die Erklärung dazu ist, dass Mosche sie nicht nur als Militärspione schickte. Mosche versuchte, in ihnen auch eine bestimmte Einstellung zu wecken, eine Haltung, die ausdrückt: "Dies ist unser Land." Mosche wollte, dass sie nicht einfach als Kundschafter hingingen, sondern als "Ba'alej Batim", die wahren Besitzer des Landes. "Geht, prüft euer Land, den Ort wo eure Häuser zu stehen kommen. Prüft den Boden, prüft die Landwirtschaft, prüft die Fruchtbarkeit eures Landes." Wieso? "Weil dies euer Land sein wird. Schaut, wie wenn es bereits euer wäre."
Es ist etwas ganz anderes, wenn man sich "Eretz Israel" (dem Land Israel) mit der Haltung nähert "dies ist mein", als wenn dies nur in der Funktion eines Militärspions geschieht. Ein Spion überlegt sich, ob er das Land erobern kann, der Besitzer hingegen nur, welche Methode er verwenden soll. Diese Geisteshaltung wollte Mosche den Kundschaftern vermitteln; die Frage ist nicht "ob", sondern nur "auf welche Weise".
Für Mosche Rabbejnu (unser Lehrer) war es wichtig, dass Jehoschua diese Überlegung verstand. Es gibt keinen Kompromiss. Es gibt keine Frage. Es gehört uns. Wer sagte im Tenach (Tora- und Prophetenbücher), dass Eretz Israel uns mit Stumpf und Stiel gehört? Es war Sara: "Dieser soll nicht mit meinem Sohn erben." [Bereschit 21:10] Jischmael wird keinen Anteil am Land haben. Es gehört Jizchak allein, ohne Partnerschaft und Kompromiss. Eretz Israel gehört der jüdischen Nation. Den Jischmaelim (Nachkommen Ismaels) gehört es nicht. Es gehört uns.
Dies war der Grund, wieso Mosche Rabbejnu das "Jud" vom Namen der Stammutter Sara nahm und es Jehoschua gab. Mit Sara's Haltung muss das Land betreten werden.
Ich gebe keine politischen Erklärungen ab. Ich will keinen politischen Standpunkt einnehmen. Es geht nur um die Position, die wir einnehmen müssen, wenn es um das wahre Besitzrecht auf Eretz Israel geht. Es gehört uns, weil G'tt es uns gegeben hat. Dies ist die Haltung, die die Kundschafter hätten haben sollten, als sie in das Land kamen: "Betrachtet euren Grundbesitz. Er gehört euch und niemand anders." Nur so kann Eretz Israel erobert werden.
Quellen und Persönlichkeiten:
Raw Eljakim Schlesinger: Autor des Buches „Bejs Aw“, Rosch Jeschiwa in London, und Schüler des Brisker Raw.
Rav Nissan Alpert: Rav der Agudah Long Island in Far Rockaway und Lehrer an der Jeschiwat ‚Rabbenu Jitzchak Elchanan‘. Verschied 1986.
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