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Weder deinen Honig noch deinen Stich (Rav Frand, Balak 5782 - Beitrag 1)

Rav Frand zu Paraschat Balak 5782 – Beitrag 1

 

Weder deinen Honig noch deinen Stich

G"tt sagte zu Bil’am: "Gehe nicht mit ihnen! Du sollst das Volk nicht verfluchen, denn es ist ein gesegnetes Volk!" [Bamidbar 22:12] Der Allmächtige erklärt Bil’am, dass er nicht mit der moabitischen Delegation mitgehen darf, welche zu ihm kam, um seine Dienstleistungen zu erwerben – da sie ein gesegnetes Volk sind.

Raschi interpretiert den Passuk als einen fortwährenden Dialog zwischen Bil’am und Haschem. Als G"tt Bil’am sagte, dass er nicht mit den Beauftragten von Balak gehen dürfe, entgegnete Bil’am: "Dann möchte ich sie von hier aus verwünschen." Daraufhin erklärte G-tt seine Weisung an Bil’am genauer: "Verfluche das Volk nicht." Nach dieser Verweigerung seines zweiten Gesuchs, sprach Bil’am: "Dann lass mich sie wenigstens segnen." Daraufhin antwortete der Allmächtige: "Sie benötigen deinen Segen nicht, denn sie sind schon gesegnet." Raschi zitiert anschliessend ein Sprichwort, das man zur Biene sagt: "Wir wollen weder deinen Honig noch deinen Stich."

Ich sah eine interessante Interpretation im Sefer Schemen Hatov. Am Ende der Parascha, als Bil’am erfolglos war, dem jüdischen Volk irgendwelche seiner Flüche anzubringen, war seine letzte spitzige Bemerkung zu Balak, ihm einen boshaften Rat zu erteilen. "Höre zu, Balak, ich war wirklich nicht erfolgreich. Ich hasse die Juden so sehr wie du. Komm, ich will dir raten, was du tun sollst. Der G"tt dieses Volkes hasst die Unzucht. Es wird sich für dich lohnen, sie durch Unzüchtigkeit straucheln zu lassen. Versammle die Töchter von Moaw und Midjan und lasse sie die jüdischen Männer verführen. Du wirst sehen, dass dies G"tt so erzürnen wird, dass eine Plage die Juden heimsuchen wird!" Und so geschah es auch.

Es ist eine Tatsache, dass diese Katastrophe die Folge von Bil’ams "Beracha" (Segen) war. Jemand, der eine Beracha erhält, muss sehr aufpassen, wer ihm die Beracha gibt! Eine Beracha muss mit einem "Tow Ajin" – von vollem Herzen und mit einem guten Auge – gegeben werden. Derjenige, der die Beracha erteilt, muss sie mit der Absicht geben, dass er wahrlich möchte, dass die Person gebenscht wird. Chasal (unsere Weisen) beschreiben Bil’am als ein "Zar Ajin" – einen engherzigen, kleinlichen Kerl, der nur an seinem eigenen Wohlergehen interessiert ist. Er hatte ein "Ajin Ra’ah" – ein böses Auge, der niemanden etwas gönnt und beim Erfolg eines anderen mit Neid erfüllt ist [Pirkej Awot 5:22]. Als die jüdischen Männer die Töchter von Moaw und Midjan sahen, hätte ihre normale Reaktion sein sollen: "Wir müssen uns vor ihnen fernhalten. Wir wissen nicht, was geschehen könnte." Etwas in ihrem Kopfe flüsterte ihnen jedoch zu: "Worum müssen wir uns sorgen? Wir sind fromme Juden. Wir stehen weit über solchen Versuchungen!" Und was geschah? Bil’am konnte mit Erfolg ihr Mass an Selbstgefälligkeit in solchem Ausmass steigern, dass sie in der Tat strauchelten und sehr schlimm strauchelten.

Welcher Segen Bil’ams verursachte dieses entsetzliche Unglück? Die Beracha, die Bil’am gab: "Ma towu Oholecha Ja’akow - O Ja’akow, wie schön sind deine Zelte", hatte einen finsteren Teil an sich. Es steigerte ihr Mass an Einbildung und verursachte, dass sie in der Sünde von Arajot (verbotenen Beziehungen) strauchelten. Über solche Situationen sagen uns Chasal: "Nicht von deinem Honig und nicht von deinem Stich. Behalte deine Berachot für dich. Sie lohnen sich für uns nicht. Wir wollen weder deinen Honig noch deinen Stich."

Quellen und Persönlichkeiten:

Raschi (1040-1105) [Rabbi Schlomo ben Jizchak]; Troyes (Frankreich) und Worms (Deutschland); „Vater aller TENACH- und Talmudkommentare“.

Schemen HaTov: Rabbi Dov Weinberger; zeitgenössischer Autor; Rabbi in Brooklyn, New York.

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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