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Die Töchter Zelophchad’s liebten das Land, nicht das Geld - (Raw Frand Pinchas 5781 - Beitrag 2)

Die Töchter Zelophchad’s liebten das Land, nicht das Geld

Die Töchter Zelophchad’s kamen zu Mosche und erkundigten sich nach dem Erbgut ihres verstorbenen Vaters im Lande Israel. Ihr Vater war nämlich gestorben ohne Söhne zu hinterlassen. Sie traten vor Mosche, vor El’asar und den Fürsten hin und sprachen [Bamidbar 27:1-5]:  "Unser Vater ist gestorben in der Wüste und war nicht mit unter der Gemeinde, die sich gegen den Ewigen zusammenrottete in der Rotte Korachs, sondern ist wegen seiner Sünde gestorben, und er hatte keine Söhne.  Warum soll denn unsers Vaters Name aus seiner Familie schwinden, weil er keinen Sohn hat? Gebt uns einen Besitzanteil unter den Brüdern unseres Vaters (anstelle unseres Vaters)! "

Die Torah scheint sich bei der Wiedergabe des Stammbaumes der Töchter Zelophchad’s zu wiederholen. Der Vers hält fest [ibid. 27:1], dass sie „die Töchter Zelophchad‘s, des Sohnes Chefer‘s, des Sohnes   Gil’ad‘s, des Sohnes Machir‘s, des Sohnes Menasche‘s“ waren und der Vers schliesst an, dass sie „der Familie von Menasche, Sohn des Josef‘s“ entstammten. Warum war es nötig, zweimal auf die Tatsache hinzuweisen, dass sie von Menasche, dem Sohne Josef‘s, abstammten?

Raschi wirft diese Frage auf und antwortet, dass damit unterstrichen wird, dass die Liebe zu Erez Jisrael in den Genen verwurzelt waren. Josef liebte das Land und bestand darauf, dass seine Gebeine dorthin zurückgebracht werden, wie es heisst: "… so sollt ihr meine Gebeine von hier mit hinaufnehmen." Diese Liebe war in seiner Familie so stark, dass seine Nachkommen (Zelophchad’s Töchter) darauf bestanden, ihren rechtmässigen Anteil am Land zu erhalten.

Die Rebbezen des “Sefat Emet“ fragte ihren Sohn (den “Imrej Emet“) bezüglich dieser Raschi: Was war der Beweis, dass die Töchter Zelophchad’s das Land Israel liebten? Möglicherweise waren sie nur aus finanziellen Gründen an ihrem Erbe interessiert.

Der Imrej Emet gab seiner Mutter eine einleuchtende Antwort. Es gibt zwei Ansichten über die Identität des Zelophchad. Eine Ansicht ist, dass er der Mann war, der am Schabbat Holz sammelte und deshalb gesteinigt wurde [Bamidbar 15:32-36]. Eine andere Meinung besagt, dass er zur Gruppe derjenigen gehörte, welche versuchten, nach dem unheilvollen Verhängnis wegen den Meraglim (Kundschaftern) nach Kena‘an einzudringen und von den Amalekitern und Kena’anitern umgebracht wurden [Bamidbar 14:40-45]. Auf jeden Fall starb Zelophchad in Paraschat Schelach, im zweiten Jahr, bevor die 40 Jahre der Wüstenwanderung begannen. Sein Tod trat 38 Jahre vor den Ereignissen in Paraschat Pinchas ein. Warum warteten die Töchter Zelopchad’s 38 Jahre mit ihrem Anspruch, wenn sie nur aus materiellen Gründen am Erbbesitz ihres Vaters Interesse gehabt hatten? Erbansprüche beschränken sich nicht auf Landbesitz. Wie stand es mit seinem Viehbestand? Was war mit seinen übrigen Gütern? Offensichtlich waren sie nicht daran interessiert. Erst jetzt, als sie an der Schwelle zu Erez Jisrael standen, machten sie ihre Erbansprüche am Anteil ihres Vaters geltend. Das zeigt ihre Liebe zum Land Israel. Wegen dem Geld und dem beweglichen Eigentum machten sie kein Aufsehen. An ihrem Erbbesitz im Lande Israel hingen sie jedoch sehr. Diese besondere Liebe zum Land erbten sie von ihrem Urahnen Josef.

Quellen und Persönlichkeiten:

Raschi (1040-1105) [Rabbi Schlomo ben Jizchak]; Troyes (Frankreich) und Worms (Deutschland); „Vater aller TENACH- und Talmudkommentare“.

Sefat Emet: Rabbi Jehuda Leib Alter (1847 – 1905); der dritte Gerrer Rebbe; Polen. Verfasser von den berühmten Werken Sefat Emet zum Talmud und Erklärungen zum Chumasch.

Imrej Emet:  Rabbi Awraham Mordechaj Alter (1866 – 1948); der vierte Gerrer Rebbe; Polen und Jerusalem, Israel. Sein Werk Imrej Emet zum Chumasch. Er war einer der Gründer der allweltlichen Organisation der Agudat Jisrael und einer ihren bedeutenden Führer. Bekannt für seine scharfsinnige Fragen und Bemerkungen zum Talmud und Chumasch.

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Die Bearbeitung der Beiträge dieser Woche erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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