Raw Frand zu Parschat Pinchas 5769
Zelafchads Töchter verkörpern das Konzept "Rechtschaffene Frauen"
Der Midrasch sagt, dass in der Generation der Wüstenwanderung die Frauen wieder gut machten, was die Männer zerstörten. Als erstes Beispiel führt der Midrasch die Tatsache auf, dass die Frauen ihren Schmuck nicht für das Goldene Kalb hergeben wollten; nur die Männer spendeten ihr Gold, um das Goldene Kalb herzustellen. Ähnlich war es bezüglich der Spione - die Männer waren diejenigen, die den Spionen glaubten und nicht in das Land Israel ziehen wollten; die Frauen liessen sich nicht von der Verleumdung irreführen. Ganz im Gegenteil, sie bemühten sich auf eigene Initiative - wie wir es anhand des Beispiels der Töchter Zelafchads sehen - Erbbesitz im Land zu erhalten.
Aus diesem Grund steht der Abschnitt über die Töchter von Zelafchad anschliessend an den Tod der Generation der Wüstenwanderung. Dies zeigt uns, dass sie eine andere Einstellung hatten als die Generation der Männer, die das Land Israel nicht betreten durfte.
Dieser Midrasch will das Konzept von Naschim Zidkanijot (rechtschaffene Frauen) betonen. Frauen haben - im Gegensatz zu Männern - einen angeborenen Sinn für Emunah (G'ttvertrauen). Männer mögen im Kollel (Lehrhaus für Torah-Studium) lernen und dadurch an Torah-Gelehrsamkeit überlegen sein, doch es sind die Frauen, die einen angeborenen Sinn dafür haben, was richtig und was falsch ist und die für das Richtige gerade stehen.
Die Frauen lehnten die negative Einstellung gegenüber Erez Jisrael ab. Dies wiederholte sich während allen Jahren in der Wüste.
Letzens habe ich die folgende Geschichte über den Brisker Raw gelesen.
Eines Jahres gab es eine Bewegung in Brisk, eine gewisse "moderne Neuerung" in der Synagoge an den Jamim Nora'im (heiligen hohen Tagen) einzuführen. An diesen Festtagen hatte es einen Chor in der Synagoge in Brisk. Die Tradition wollte es, dass die Mitglieder des Chors nahe zum Chasan (Vorbeter), in einem Halbkreis um ihn herum standen. Die vorgeschlagene "moderne Neuerung" war, dass die Chormitglieder auf der Seite der Synagoge, auf einer Empore stehen würden. Der Brisker Raw fühlte, dass dies eine unangebrachte Imitation "fremder Quellen" (Pirza) war. Der Brisker Raw kam in die Synagoge und sah die Chormitglieder auf der Empore stehen und trug ihnen auf, hinunter zu kommen. Pflichtbewusst kamen sie in den Hauptteil der Synagoge herunter. Die Gaba'im (Vorsteher) der Synagoge waren aufgeregt, dass ihre Neuerung aufgehoben wurde und befahlen dem Chor, wieder zur Empore hinauf zu steigen. Pflichtbewusst stiegen die Männer wieder hinauf.
Als der Brisker Raw sah, was geschehen war, ging er sofort wieder zur Empore hinauf und befahl ihnen, hinunter zu steigen. Also befahlen ihnen die Gaba'im wieder hinauf zu gehen. Dies geschah mehrere Male, bis sich der Brisker Raw schliesslich an die Frauen in der Esrat Naschim (Frauen-Empore) wandte und sie bat: "Heilige jüdische Frauen, bitte sagt euren Männern, dass sie hinuntergehen sollen, wo sie auch hingehören." Die Frauen begannen, ihre Männer anzuschreien, dass sie dem Rabbiner und nicht den Gabba'im gehorchen sollten und die Männer blieben unten neben dem Chasan stehen. Sie hatten mehr Angst vor ihren Frauen als vor dem Brisker Raw.
Als es hart auf hart kam, an wen wandte sich der Brisker Raw, um seiner Anweisung Nachachtung zu verschaffen? Er wandte sich an die Naschim Zidkaniot, die rechtschaffenen jüdischen Frauen; ihr intuitives Verständnis dafür, was sich moralisch schickt, ist besser als das ihrer Männer.
Bekanntlich wäre die Kollel - Bewegung in Amerika nie entstanden, hätte es keine Bet Ja'akow - Bewegung (Institutionen für religiöse Mädchen) gegeben. Jemand muss die Verantwortung übernehmen, um den Männern zu helfen, den ganzen Tag lernen zu können. Dies ist ein Produkt der Bet Ja'akow - Bewegung, die sowohl ein Produkt, wie auch der Produzent von Naschim Zidkaniot ist.
Unterschätzt nie die Macht der Naschim Zidkaniot!
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