Raw Ciner zu Paraschat Dewarim-Chason 5779 – Beitrag 2
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“Bejn Paran uwejn Tofel“ – zwischen zwei verhängnisvollen Daten
Der Kli Jakar gibt eine weitere Erklärung für “bejn Paran uwejn Tofel weLavan”. „Paran“ bezieht sich auf die Sünde der Kundschafter, dem grundlosen Weinen an Tisch’a BeAv, welche zu wohlbegründeten Tränen an vielen nachfolgenden Tisch’a BeAvs führte. „Tofel“ bezieht sich auf das Chet Ha’Egel, der Sünde mit dem Goldenen Kalb. Als Mosche das Goldene Kalb sah, zerbrach er die Luchot, die steinernen Gesetzestafeln. Dieser Tag, der 17. Tamus wurde damit zu dem Tag, an dem später andere Steine zerbrochen wurden. An diesem Tag wurde in die Schutzmauer von Jeruschalajim eine Bresche geschlagen und damit lag der Weg für die Zerstörung des Bejt Hamikdasch, des Tempels, frei. Die zweimalige Wiederholung des Wortes „bejn“ (zwischen) bezieht sich auf den Zeitraum zwischen diesen zwei Daten. Dieser wird „Bejn haMezarim“, „die drei Wochen“, genannt.
Es gibt zwei Möglichkeiten, sich vor Angriffen zu schützen. Der „natürlichere“ Weg ist die nahe Verbindung zwischen Menschen. „Bejn Adam leChawero“ – zwischen Mensch und Mensch. Bundesgenossen halten bei einem Angriff zusammen und wehren den Feind ab. Eine andere Möglichkeit ist eine grosse Nähe zu Haschem. Dies bewirkt stärkere himmlische Obhut und damit Schutz und Sicherheit vor Angriffen.
An diesen zwei Tagen verloren wir diese beiden Schutzwälle. Am 17. Tamus machten wir das Egel (goldene Kalb) und zeigten Haschem und Seiner Obhut die kalte Schulter. Am 9. Aw zeigten wir grundlosen Hass, als wir behaupteten, dass Haschem uns nur nach Erez Jisrael bringen wolle „weil er uns hasse“. Dieser „Sin’at Chinam“ (grundloser Hass) vergiftete die Beziehung zwischen Mensch und Mitmensch und zerstörte diesen Schutz. Die Zeit zwischen diesen zwei dunklen Momenten wurde eine Zeit voll Trauer und nationaler Tragödien. Bei Angriffen sind wir verwundbar.
Mosches Zurechtweisung galt gemäss dem Or HaChajim Hakadosch „ganz Israel“, das heisst den Juden aller Zeiten. Macht diese Sünden wieder gut!! Weint wahre Tränen der Reue!! Behebt diese Fehler!!! Schaut, dass diese Daten und das, was sie darstellen, nicht weitermodern und euch in künftigen Generationen Schaden anrichten!
Mögen wir den Verdienst haben, den richtigen Respekt für Haschem und die Mitmenschen zu spüren und zu zeigen; mögen wir auf diese Weise die Tage der Zerstörung in Tage der Freude verwandeln, um damit den Weg für die Ge’ulah, die endgültige Erlösung freizumachen, bimhejra beJamejnu, Amen!
Gut Schabbes!
Quellen und Persönlichkeiten:
- Rabbi Schlomo Efrajim aus Luntschütz (1550 – 1619): Rabbiner, Richter und geistiger Führer der Juden von Prag, Tschechien. Autor des klassischen Thorakommentars "Kli Jakar".
- Or HaChajim Hakadosch (1696 - 1743): Name des Hauptwerks von Rabbi Chajim ben Mosche ben Atar, Torahkommentator; Marokko, Italien, Israel.
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Die Bearbeitung der Gedanken dieser Woche erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich
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