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Der verborgene Segen des "Unverändertbleibens" – bei Glück oder Unglück - (Raw Frand Ki Tawo – Beitrag 2)

Der verborgene Segen des "Unverändertbleibens" – bei Glück oder Unglück

 

In der dieswöchigen Parascha finden wir die Berachot (Segnungen), die über Jisrael kommen werden, wenn es auf die Stimme des Ewigen hört und – G-tt behüte – die Flüche, die bei Nichtbeachten der Gebote kommen werden. Beim Segen heisst es: "All diese Berachot werden über dich kommen und dich erreichen (wehissigucha)… [28:2]. Es gibt viele Interpretationen für diese seltsame Verwendung des Wortes 'wehissigucha'. Ein Teil der Schwierigkeit, das Wort zu interpretieren, ist, dass das genau gleiche Wort im späteren Passuk verwendet wird: "Und all diese Kelalot (Flüche) werden über dich kommen und 'wehissigucha' dich erreichen" [28:15].

Der Schemen Hatov gibt eine homiletische Interpretation, die, obwohl sie keine genaue Übersetzung des Wortes ist, eine Einsicht in ein Konzept gibt, das grundlegend wahr ist. Der Schemen Hatov sagt, dass der Passuk das folgende bedeutet: "Die Berachot sollen zu dir kommen und bei dir bleiben, wie du warst." So oft im Leben sehen wir, dass wenn ein Mensch mit Berachot überschüttet wird, diese ihn verändern. Er ist nicht mehr derselbe Mensch. Ein Erfolg im Geschäft, Reichtum oder Prestige neigen alle dazu, den Mensch zu verändern. Der Sinn des Passuks ist deshalb, dass die Berachot, die du erhältst, dir nicht zu Kopf steigen sollen. Sie sollen bei dir bleiben, und du sollst dennoch derselbe Mensch bleiben, der du immer warst. Dies ist auch der Silberstreifen beim "Fluch". "Und all diese Flüche werden dich ereilen – ‘wehissigucha’." Manchmal geschehen einem Menschen so viele furchtbare Dinge, dass auch diese negativen Erfahrungen ihn verändern können. Er kann mit all seinem Missgeschick nicht umgehen, und es verändert ihn. Der Passuk deutet an, dass sogar Flüche nicht die zerstörerische Wirkung auf einen Menschen haben sollten, die ein Missgeschick oft begleitet.

Wir müssen beten, dass dies bei unseren Brüdern in Israel der Fall sein soll, wenn sie von Tragödien heimgesucht werden (In der Woche, da dieser Schiur stattfand, geschah in Israel der schreckliche Terroranschlag, der Dr. David Applebaum und seine Tochter Nava - Haschem Jinkom Damam – zu Opfer fielen). Wir hören allzu oft von Tragödien, die dort geschehen, und leider wird man fast immun gegenüber dem Schock. Die Tragödie eines Terroranschlags, der einen Vater und seine Tochter in der Nacht vor ihrer Hochzeit umbrachte, ist eine Tragödie, die sogar den gefühllosesten unter uns zusammenbrechen und weinen lässt. Was können wir über das Schicksal eines jungen Mädchens sagen, das am Tag ihrer Chassene (Hochzeit) begraben wird! Können wir auch nur beginnen, uns den Schmerz der Mutter und Ehefrau vorzustellen? Statt ihre Tochter zusammen mit ihrem Mann zur Chuppa zu bringen, muss sie an der Lewaja von beiden teilnehmen. Ein Mensch kann sich solch eine Tragödie nicht ausmalen. Wir fragen – wie können Menschen nach solch einer Tragödie weitermachen?

Der Allmächtige hat Seine Berechnungen, und wir müssen sie akzeptieren. "Ein Fels ist Er, Seine Handlungen sind vollkommen" (haZur Tamim Po’olo), aber auch wenn wir verstehen, dass es in der nächsten Welt 'gut' ist, ist es in dieser Welt eindeutig 'furchtbar'. Es besteht jedoch immer Hoffnung, dass Menschen Tragödien und Missgeschicke überwinden werden. Diese sollten sie nicht verändern. Sie sollten ihren Charakter nicht ändern oder entstellen. Wir beten, dass Menschen die Kraft haben sollen, weiterzumachen und ihr Leben in ähnlicher Weise, wie sie es früher lebten, weiterführen können. G"tt heilt zerbrochene Herzen. Es gibt so viele zerbrochene Herzen unter uns. Es ist schrecklich.

Sogar wenn all diese Flüche uns heimsuchen – und wir nicht verstehen, warum sie geschehen – hoffen wir, dass die Opfer und die Zeugen der Tragödie sich durch diese Missgeschicke nicht verändern lassen und dass sie trotz den Flüchen die Kraft haben sollten, weiterzumachen. Möge Haschem uns helfen, ‘wehissigucha’ dies zu erreichen.

Quellen und Persönlichkeiten:

Schemen HaTov: Rav Dov Weinberger, zeitgenössischer Autor und Rabbiner in Brooklyn, New York.

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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