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Purim

Verschiedene Mizvot gelten an Purim. Eine davon ist das Verschicken von Essen bzw. fertigen Speisen an Purim.

In der Purim-Megila finden wir dies als explizites Gebot: „..und das Verschicken von Speisen, ein jeder an seinen Nächsten." ומשלוח מנות איש לרעהו"

Dieses Gebot lässt sich, so der Talmud, sogar durch „Austauschen" erfüllen, indem also einer dem andern Speisen gibt und dieser dem Spender ebenso eigene Speisen zurück gibt. Da der Vers in der Megila von "Manot", also von Speisen in der Mehrzahl spricht, legt der Talmud fest, dass ein jeder seinem Nächsten an Purim (mindestens) zwei Speisen zu geben oder zu verschicken hat und nicht nur eine einzige Speise. Zu den Speisen kann z.B. (fertig gekochtes) Fleisch gehören, oder auch andere fertige Speisen wie Gebäck z.B. (Talmud Megila, Blatt 7)

Halachisch fügt der RamBam noch hinzu: Je mehr Menschen man die Manot zukommen lässt, umso besser (RamBam, Hilchot Megila, 2. Ab.). Der Schulchan Aruch legt ebenso in dieser Form die Halacha fest: Es muss eine Person einer anderen Person zwei oder mehrere Speisen an Purim zukommen lassen. (Schul.Aruch, הלכות מגילה סימן תרצ"ה סעיף ד' )

Halachisch gelten nun folgende Zusatzinformationen in Sachen "Mischloach Manot" (siehe hierzu in Mischna Brura):

Mann kann als Mischloach Manot auch eine Speise und einen Wein vergeben. Es müssen also nicht unbedingt zwei rein essbare Speisen sein. Kleidung und andere Bedarfsgegenstände, die weder trink- noch essbar sind, sind allerdings von der Mizva des Mischloach Manot augeschlossen.

Das Essen, welches man an Purim seinem Nächsten gibt, muss fertig zum Essen sein, also nicht roh und ungekocht (z.B. rohes Fleisch). Nach der Meinung des Magen Avraham darf jedes koschere Fleisch und Essen, auch wenn es nicht sofort essbar ist, als Mischloach Manot verwendet werden. Bei Armen und Bedürftigen geben wir zwei verschiedenen Menschen, statt einem Einzelnen, 2 Manot. Überhaupt haben wir an Purim den Brauch mehreren Menschen die Manot zukommen zu lassen. (משנה ברורה ס"ק יח'-כ' )

Ebenso wichtig zu wissen: Der RoSch legt fest, dass dieses Gebot (wie alle restlichen Purim-Gebote: Geschenke/Zedaka an Bedürftige, Purim-Mahl) am Tag stattzufinden hat, nicht am Purim-Abend. Die beste Zeit für das Mischloach Manot ist daher nach dem Lesen der Megila im Morgen-G´ttesdienst, wenn der Tag gerade angebrochen ist.

Manche Poskim legen fest, dass man einem Menschen einen einzelnen, aber großen Kuchen als Mischloach Manot geben darf, auch wenn es nur eine Speise ist. Schließlich lässt sich der Kuchen in mehrere Portionen aufteilen, und dies gilt dann als mehrere Speisen. (Mischne Halachot, חלק ג' סימן ז' )

Was den Umfang der Speise betrifft, so gilt das Gewicht bzw. die Größe des Essens, welches uns bei einer normalen Mahlzeit sättigen würde, als grundsätzlicher Richtwert. (siehe Ziz Elieser, חלק י' סימן ס"ה )

Rav Ovadia Josef legt fest, dass man mit dem Verschicken von Geld zum Kauf von Essen das Gebot von Mischloach Manot nicht erfüllt. Es muss also immer tatsächliches Essen sein, welches man verschickt. (siehe in Responsen Yechave Daat, חלק ו' סימן מ"ה )



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