Schewat/ Paraschat Beschalach

Besuchen Sie jetzt unsere neue Website

logo new 1

  • Home
  • Parascha
  • Bereschit
  • „Besondere Mizwot“ bewirken g’ttliche Gunst - (Rav Frand Bereschit 5781 – Beitrag 2)

„Besondere Mizwot“ bewirken g’ttliche Gunst - (Rav Frand Bereschit 5781 – Beitrag 2)

Rav Frand zu Paraschat Bereschit 5781 – Beitrag 2

„Besondere Mizwot“ bewirken g’ttliche Gunst

 

Am Ende der Parascha stehen folgende Pessukim (Verse): „Da bereute Haschem, dass er die Menschen auf Erden geschaffen und war bis ins Innerste betrübt. Und Haschem sprach: „Ich will den Menschen, den Ich erschaffen, von dem Erdboden vertilgen – vom Menschen bis zum Vieh, bis zu den Kriechtieren und den Vögeln des Himmels; denn Ich bereue, dass Ich sie geschaffen habe.““ [Berejschit 6:6-7]

Der Mensch war auf so eine Stufe der Verdorbenheit gesunken, dass G’tt, so wie es scheint, „bedauerte“, ihn erschaffen zu haben. Dies brachte den Allmächtigen, sozusagen, zum Entschluss, die Welt auszulöschen und neu zu beginnen. Paraschat Berejschit endet mit den Worten: „Und Noach fand Gnade in den Augen von Haschem.“ [Berejschit 6:8]

Der Or HaChajim Hakadosch zur Stelle bemerkt, dass der Ewige Noach nicht wegen seiner Rechtschaffenheit schonte. Es ist wahr, dass Noach ein Zaddik (Gerechter) war, so wie wir es dem Beginn der nächstwöchigen Parascha entnehmen können. [Berejschit 6:9] Dies allein hätte Noach aber nicht gerettet, weil der Allmächtige die Schöpfung der Welt im Gesamten vollständig „bereute“. Und wenn G’tt die Schöpfung der Welt bereute, so vernichtet er den Schlechten und den Gerechten gleichermassen, stellt der Or HaChajim fest. Die Errettung Noachs war ein Akt g’ttlichen Wohlwollens, welcher nichts mit irgendwelchem Gerechtigkeitsdenken oder „Verdiensten dieses Einzelfalles“ zu tun hatten. Wie der letzte Passuk in Paraschat Berejschit bezeugt, wurde Noach aufgrund von besonderer „G’ttlicher Gnade“ errettet.

Der Or HaChajim erklärt, dass sich ein Mensch mit gewissen Mizwot eine solche Zuneigung von G’tt erwirkt, dass der Ausführende in den Genuss von besonderem „G’ttlichen Wohlwollen“ gelangt. Alle positiven und negativen Gebote sind wichtig. Es gibt jedoch einige Gebote, welche eine besonders liebevolle Zuneigung erwirken, mit der ein Mensch es schafft, in den Augen des Herrn der Welt besondere Gunst zu erlangen. Der Allmächtige gewährt einem Menschen, der möglicherweise einer Sache gar nicht würdig ist, etwas, das er eigentlich nicht verdient.

Manchmal tun unsere Kinder Dinge, für die sie eigentlich eine Strafe verdient hätten, aber sie wissen, welchen „Hebel sie in Bewegung setzen“ müssen, damit ihre Eltern wegschauen. Der Or HaChajim sagt, dass bei unserem Verhältnis zum Ribono schel Olam (Herr der Welt), das gleiche Konzept gilt.

Hie und da treffen wir auf einen Menschen, der viel Erfolg hat und der mit allen Arten g’ttlicher Gaben gesegnet ist. Wir betrachten ihn und fragen uns: „Er scheint uns nicht derart rechtschaffen zu sein, dass er aus unserer Sicht alle diese G’ttlichen Gaben verdient.“ Manchmal verdient eine Person diesen Segen, weil er „Gnade in den Augen des Herrn“ gefunden hat. Vielleicht übt er gerade diese eine oder diese zwei Mizwot aus, welche die magische Kraft haben, dem Allmächtigen „Gratis-Geschenke“ („Matnat Chinam“) zu entlocken.

Wir alle möchten selbstverständlich wissen, welches denn nun diese drei oder vier Mizwot sind, welche über diese magische Kraft verfügen. Der Or HaChajim Hakadosch sagt, dass der Ribono schel Olam diese drei oder vier Mizwot, die es offensichtlich gibt – aus einleuchtenden Gründen – nie enthüllt hat! Welche diese Mizwot auch sind, Noach hatte das Gespür für sie und tat etwas, was ihm das g’ttliche Wohlwollen verschaffte. Noach fand Gunst in den Augen des Ribono schel Olam, obwohl der Allmächtige die Absicht hatte, die Welt auszulöschen.

Der Or HaChajim macht eine Beobachtung, an die ich immer wieder denken muss: Die Buchstaben des Namens Noach (נח) entsprechen genau (in umgekehrter Reihenfolge) den Buchstaben des Wortes „Chen“ (חן) („Gunst“). Wie wir an verschiedenen Stellen finden, deutet der Name Noach auf den Kern seiner Persönlichkeit hin. Er ist ein Mensch, der Gnade gefunden hat.

Wie zu Noachs Zeiten gibt es auch heute drei oder vier Mizwot, mit denen der Ausführende besondere G’ttliche Gnade erwirkt. Weil wir nicht wissen, welches diese Mizwot sind, ist es die sicherste Wette, alle Mizwot auszuüben. Damit stellen wir sicher, dass wir auch diese „speziellen Mizwot“ berücksichtigt haben und damit eine spezielle Behandlung seitens des Schöpfers verdienen.

Quellen und Persönlichkeiten:

  • Or HaChajim (1696 - 1743): Name des Hauptwerks von Rabbi Chajim ben Mosche ben Atar, Torahkommentator; Marokko, Italien, Israel.

___________________________________________________________________

Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

_________________________________________________________

 

Copyright © 2020 by Verein Lema'an Achai / Jüfo-Zentrum.

Zusätzliche Artikel und Online-Schiurim finden Sie auf: www.juefo.com

Weiterverteilung ist erlaubt, aber bitte verweisen Sie korrekt auf die Urheber und das Copyright von Autor und Verein Lema'an Achai / Jüfo-Zentrum.

Das Jüdische Informationszentrum („Jüfo“) in Zürich erreichen Sie per E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! für Fragen zu diesen Artikeln und zu Ihrem Judentum.

What do you think?

Send us feedback!

Drucken E-Mail

  • /parascha/12-bereschit/1758-die-unheimliche-kraft-des-jezer-hara-boesen-triebes-rav-frand-zu-paraschat-bereschit-5782-beitrag-1.html
  • /parascha/12-bereschit/1652-rabbi-jizchak-wendet-sich-an-die-juden-nicht-an-die-anderen-nationen-rav-frand-zu-paraschat-berejschit-5781-beitrag-1.html

Aktuell sind 512 Gäste und keine Mitglieder online