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 Der Mond lieferte ein klassisches Beispiel einer ehrlichen Reue (Rav Frand, Bereschit 5784 - Beitrag 1)

  Rav Frand zu Paraschat Bereschit 5784 - Beitrag 1

Ergänzungen: S. Weinmann

 Der Mond lieferte ein klassisches Beispiel einer ehrlichen Reue

 Zu Beginn von Bereschit schreibt die Tora, dass der Allmächtige zwei grosse Leuchtkörper am Himmel schuf – die Sonne, die am Tag herrschen, und den Mond, der in der Nacht herrschen sollte. Es gibt eine bekannte Lehre von Chasal (Talmud Traktat Chulin 60b), dass der Mond sich beim Ribbono schel Olam (Herr der Welt) beklagte (wie Raschi zitiert – Bereschit 1:16), dass es nicht zweckmässig sei, dass zwei Könige eine Krone teilen sollten. Laut dem Talmud antwortete der Allmächtige dem Mond: "(du hast Recht) gehe und vermindere dich". Als Folge davon verkleinerte sich der Mond stark und wurde der kleinere Leuchtkörper, der bei Nacht herrschte. Er wurde nicht nur kleiner; zur Zeit der Schöpfung hatte er seine eigene Lichtquelle. Nach seiner Verkleinerung musste der Mond die Tatsache akzeptieren, dass er nur das Licht der Sonne reflektieren konnte und darauf verzichten musste, eine eigene Lichtquelle zu sein.

Der Talmud sagt weiter, dass der Mond sich wegen seinem verkleinerten Status schlecht fühlte, und sprach: "Herr der Welt, muss ich mich deshalb vermindern, weil ich vor dir eine richtige Sache gesprochen habe!?" G-tt erwiderte ihm: "So geh und herrsche bei Tag und bei Nacht (der Mond wird manchmal auch am Tage gesehen)." Da sprach der Mond: "Was ist dies für ein Vorzug, was nützt ein kleines Licht am helllichten Tag!?" Da erwiderte ihm der Ewige: "Geh, die Israeliten sollen nach dir Tage und Jahre berechnen." So sprach der Mond: "Die Jahreszeiten sind ja nicht ohne die Sonne zu berechnen!? So heisst es (Bereschit 1:14): …sie (Sonne und Mond) sollen zu Zeichen, zu Festzeiten, zu Tagen und zu Jahren sein." Da tröstete ihn der Ewige und sagte: "Du sollst dich nicht schlecht fühlen, weil du der kleinere Leuchtkörper bist, weil auch die Zaddikim (Frommen) "klein" genannt werden, wie wir sehen, dass Ja’akow, der "Katan-Kleine" (Amos 7:5), Schmuel, der "Katan-Kleine" (Talmud Traktat Sanhedrin 11a) und auch David, der "Katan-Kleine" (Schmuel I, 17:14) genannt werden.

Dann tröstete der Ribbono schel Olam den Mond noch zusätzlich. Der Midrasch sagt (wie Raschi   zitiert – Bereschit 1:16): Nachdem dieser Leuchtkörper sich verkleinert hat und nur bei Nacht herrscht, bestimme Ich, dass er von unzähligen Sternen und Galaxien begleitet werden soll. Der Mond erhielt einen Trostpreis von Milliarden von Sternen. Wenn der Mond bei Nacht sichtbar wird, werden auch die Sterne sichtbar.

Man muss sich die Frage stellen: Wo sehen wir je, dass der Allmächtige jemanden bestraft und es Sich dann scheinbar neu überlegt und sagt: "Weisst du, Ich fühle mich schlecht, dass Ich dich bestrafe, deshalb gebe Ich    dir einen Trostpreis als Entschädigung für die

Bestrafung." Der Mond hatte unangemessen gehandelt, als er sich über die zwei gemeinsamen Herrscher beklagte. Haschem befahl ihm, sich zu verkleinern. Der Ribbono schel Olam ist nicht wie Eltern, die ihre Entscheidung hinterfragen und denken: Vielleicht habe ich mein Kind zu streng bestraft, deshalb gebe ich ihm eine Süssigkeit. Der Herr der Welt handelt nicht so. Was Er tut, ist gerecht. Wenn es angemessen ist, dass der Mond sich verkleinern muss, gibt es keinen Grund für einen Trostpreis!

Raw Leibel Heiman macht eine interessante Betrachtung in seinem Sefer Chikrej Lev. Der Allmächtige forderte den Mond auf, sich zu verkleinern. Wieviel kleiner? Er liess ihn allein entscheiden. Der Mond musste sich nicht nur auf einen Bruchteil der Sonne verkleinern. Er hätte sagen können: "Okay, 3%, 5%, 10% weniger." Die Sonne ist so viel grösser als der Mond. Wer sagte ausserdem, dass der Mond seine eigene Lichtquelle aufgeben musste? Er hätte sich sogar um 50% verkleinern und seine eigene Lichtquelle behalten können. Nur eine Widerspiegelung der Sonne zu werden, war nicht Teil von Haschems Befehl. Dies war nicht ein Teil der Strafe.

Als der Mond sich stark verkleinerte und seine gänzliche Natur veränderte – und weit über dies hinausging, was für ihn bestimmt war – sah der Ribbono schel Olam darin eine gewaltige Teschuwa (Reue, Rückkehr). Wir sprechen über den Mond, aber dies ist ein bildlicher Ausdruck. Dies ist eine Lektion für uns alle. Es ist eine Lektion, dass wenn wir etwas Falsches tun, nur mit einer echten Teschuwa unsere wirkliche Reue zeigen, indem wir mehr tun, als wir tun müssen. Wenn jemand eine Person beleidigt oder ihre Gefühle verletzt, muss er sich entschuldigen und sagen: "Es tut mir sehr leid und weh, dass ich dich verletzt habe." Dies ist erforderlich. Wenn ein Mensch wirklich versucht, den anderen zu besänftigen und sich sehr bemüht, ihm sein aufrichtiges Bedauern zu zeigen, ist dies eine echte Teschuwa.

Der Ribbono schel Olam gab dem Mond diesen Trost, indem Er ihm sagte, dass Ja’akow, Schmuel und David alle "katan" genannt werden, und indem Er ihm Milliarden von Sternen hinzugab, weil der Mond eine gewaltige Reue zeigte. "Herr der Welt, Du hast Recht gehabt. Ich hätte nicht so sprechen dürfen!" Um dies zu beweisen, handelte der Mond lifnim mischurat haDin (Handlungen, die über die strikte Anwendung des Gebotes hinausreichen) – er tat viel mehr, als er tun musste. Für diese echte Teschuwa erhielt er einen Trostpreis!

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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