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Richte die Aufmerksamkeit darauf, wie du trotz äusseren Einflüssen dein Gleichgewicht beibehalten kannst - (Raw Frand Chaje Sara 5780 – Beitrag 1)

Richte die Aufmerksamkeit darauf, wie du trotz äusseren Einflüssen dein Gleichgewicht beibehalten kannst

Der Midrasch Rabba in Lech Lecha [47:1] bemerkt, dass der Namenswechsel von Sarai zu Sara bedeutete, dass unsere Stammütter die Herrschaft über die ganze Welt erhielten („Sarai“ bedeutet meine Fürstin, hingegen „Sara“ weiblicher Führer oder Herrscher). Wenn man jedoch Sara’s Leben betrachtet, erhält man jedoch kaum den Eindruck, dass sie die ganze Welt beherrschte und dass sie je das Sagen hatte. In Wirklichkeit war sie Spielball der Geschehnisse um sie herum. Viele Jahre lang hatte sie keine Kinder. Sie wurde gefangen genommen, zuerst vom König der Ägypter und dann von Awimelech, dem König von Pelischtim. Und doch werden wir belehrt, dass sie den Namen Sara (statt Sarai) erhielt, weil sie die Welt beherrschte.

Rav Nissan Alpert erklärt, dass Sara – trotz allem, was geschah – die ganze Welt beherrschte. Eine Person, die ihr Gleichgewicht, ihre Gelassenheit und ihren Glauben trotz den Ereignissen, die von allen Seiten auf sie einwirkten, behalten konnte, ist wahrhaftig eine Person, die „die ganze Welt beherrscht“.

Wir können den Lauf der Ereignisse nicht verändern. Es gibt Dinge, die zwischen Nationen ablaufen, es gibt Naturereignisse, es gibt Dinge, die innerhalb von Familien vorkommen. So spielt einem das Leben mit. Wie jeder, der schon ein gutes Stück Lebenszeit hinter sich gebracht hat, weiss, dass das Leben nichts als eine ständige Folge von Krisen darstellt.

Wie kann jemand all dies unter Kontrolle zu halten und es schaffen „die Ereignisse zu beherrschen“? Nur dadurch, dass er seine Gelassenheit und sein Gleichgewicht in jeder Lage beibehält. So war Sara’s Leben. Für eine Frau war es sicherlich nichts Leichtes 90 Jahre kinderlos zu bleiben und derart viele Krisen und Nöte zu erfahren. Und doch erleben wir fortwährend immer die gleiche Ejschet Chajil (tapfere, wertvolle Frau), immer die gleiche Ba’alat Chessed (Wohltäterin), immer die gleiche Stammutter Sara. Dies ist tatsächlich eine Persönlichkeit, die über die ganze Welt herrscht.

Damit kann auch der nächste Punkt des dieswöchigen Midrasch Rabba [58:3] erklärt werden. Der Midrasch verbindet symbolhaft die 127 Lebensjahre Sara’s mit folgendem Umstand: „Lass Esther, das Grosskind  Sara’s, die 127 Jahre lebte, kommen und über 127 Provinzen herrschen.“ Die Kommentatoren sind allesamt überrascht über das Verbinden des Midrasch’s von den scheinbar zufälligen zweimaligen Vorkommen der Zahl 127.

Die Erklärung ist, dass auch Esther ein Leben voll von Krisen und Nöten durchmachte. Esther hätte durch die Ereignisse, die ihr geschahen, nachhaltig geprägt werden können. Sie war eine Waise. Sie wurde gegen ihren Willen in den Palast des Königs gebracht...

Esther hätte im Tausch für Erfolg und Ehre ihr Volk verlassen können. Esther hingegen blieb stark wie Eisen bei ihrem Glauben. Sie liess nicht zu, dass die Ereignisse ihr Leben prägten. Sie blieb sich selbst treu. Deshalb war Esther auch imstande über 127 Provinzen – etwa die ganze damals bekannte Welt - zu herrschen.

Hat eine Person das Prinzip durchschaut, dass nicht äusserliche Ereignisse sein Leben prägen sollten, und sie im Gegenteil ihre Gelassenheit trotz diesen Ereignissen beibehält, so hat diese Person wirklich einen hohen Grad von Herrschaft erreicht.

Quellen und Persönlichkeiten:

  • Midrasch Rabba (der grosse Midrasch): Grosse Sammlung von Erklärungen und Aggadot zum Chumasch der Tana’im (Mischnagelehrten) und Amora’im (Talmudgelehrten).
  • Rav Nissan Alpert (gest. 1986); Verfasser von Limudei Nissan, New York City.

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich ________________________________________________________________

 

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