Schewat/ Paraschat Beschalach

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Rav Zweig zu Paraschat Wajischlach 5774 (Beitrag 2)

Ein Sinneswandel

Esaws dritte Frau wird in unserem Wochenabschnitt [36:3] als Bosmat bezeichnet. Doch in einem früheren Wochenabschnitt - Ende Parschat Toldot [28:9] - wird sie Machlat genannt, was sich aus dem Wort „machal“ (Vergebung bzw. vergeben) ableitet. Im Talmud Jeruschalmi (Jerusalemer Talmud) heisst es – wie von Raschi zur Stelle erwähnt - dass drei Arten von Menschen ihre Sünden der Vergangenheit vergeben werden: Proselyten - also solche, die zum Judentum konvertieren; Menschen, die in Führungspositionen aufsteigen; und Menschen, die heiraten. Letztere werden daraus abgeleitet, dass die Thora Bosmat als Machlat bezeichnet - was impliziert, dass am Tage der Hochzeit von Esaw mit Bosmat seine Sünden vergeben worden sind. Dies ist der Ursprung des Brauches, an seinem Hochzeitstag zu fasten und das Widui-Gebet zu sagen, so wie am Jom Kippur. Was ist der Aspekt, der diese drei Individuen, deren zurückliegende Sünden vergeben werden, miteinander vereint? Und warum sollten überhaupt die Sünden eines Menschen automatisch vergeben werden?

Im Wochenabschnitt Bereschit [2:18] lehrt Raschi, dass der Vers „lo tow hejot ha’Adam lewado“ nicht übersetzt werden sollte als „Es ist nicht gut für einen Menschen, allein zu sein“, sondern dass der Mensch nicht ohne Partner sein solle, so wie G-tt, denn sonst könnte man meinen, er sei auch ein G-tt (der selbstversorgend und unabhängig ist – und als solcher niemanden neben sich braucht). Aus diesem Grund erschuf der Allmächtige Chawa (Eva). Eine der primären Funktionen der Ehe besteht also in der Möglichkeit, dem Menschen ein Stück seiner Ichbezogenheit (Egozentrik) zu nehmen, sodass er seinen Blick mehr nach aussen richte und empfindsamer für die Bedürfnisse anderer werde.

In ähnlichem Masse wird ein Mensch, der in eine Führungsposition gelangt, auf eine Stufe gebracht, von der aus er die Bedürfnisse der Menschen überblicken muss, die ihm unterstehen. Ein Konvertit wiederum nimmt die 613 Gebote auf sich und bringt somit - per Definition - zum Ausdruck, dass er nicht mehr ausschliesslich mit seinen eigenen Bedürfnissen und Begierden beschäftigt sein wird, sondern dass sich sein Fokus darauf richten wird, was der Schöpfer von ihm und von seiner Beziehung zu seiner Umgebung erwartet.

Der zurückbleibende Effekt der Sünde besteht darin, dass ein Mensch in seine „Selbsterfüllung" vertieft ist. Diesen drei Individuen wird jedoch die Möglichkeit geboten, sich von den Folgen ihrer Sünden zu befreien. Es gibt kein magisches Heilmittel, doch wenn sie diese Möglichkeit beim Schopfe packen und Sensibilität gegenüber anderen zeigen, dann können sie die negativen Folgen ihrer Sünden rückgängig machen.

 

Rav Frand, Copyright © 2013 by Rav Frand und Project Genesis, Inc und Verein Lema'an Achai / Jüfo-Zentrum.

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