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Das Kostbare wird niemals in das aufgegebene Gepäck gelegt! (Rav Frand, Paraschat Bo 5783 - Beitrag 2)

Rav Frand zu Paraschat Bo 5783 – Beitrag 2

 

Das Kostbare wird niemals in das aufgegebene Gepäck gelegt!

Das jüdische Volk steht kurz davor, Ägypten zu verlassen. Pharao ist endlich bereit und in der Tat bestrebt, alle zu entlassen – Männer, Frauen, Kinder, Herden und Vieh. Alle und alles, was die Juden aus Ägypten mitnehmen wollten, konnten nun mit ihnen mitreisen. Der Passuk sagt uns: „Da nahm das Volk den Teig mit, bevor er noch gesäuert hatte, und ihre Reste trugen sie in ihre Tücher eingebunden auf der Schulter“ [Schemot 12:34]. Raschi erklärt, der Begriff „Reste“ beziehe sich auf die Überreste von Mazza und Maror (Bitterkraut), die von der Seder-Mahlzeit der vorherigen Nacht übriggeblieben waren. Das war es, was sie in ihren kleinen Tornistern auf ihren Schultern trugen, als sie Ägypten verliessen.

Wir alle wissen, wie unser Esszimmerboden nach der Seder Nacht aussieht. Es sieht aus wie eine Mazza-Fabrik mit überall verteilten Salatstücken! Was machen wir? Wir fegen es auf und werfen es weg.

Die Juden bei diesem „ersten Seder“ in Ägypten fegten die Essensreste nicht zusammen und warfen sie hinaus. Sie fegten sie zusammen, wickelten sie sorgfältig ein und steckten sie in Rucksäcke, die sie auf ihren Schultern aus Ägypten hinaustrugen! Raschi fügt hinzu, dass sie, obwohl sie viele Tiere mit sich führten, auf denen sie diese Bündel hätten platzieren können, sie diese selbst trugen, um ihre besondere Liebe zu den Mizwot zu zeigen.

Ein Mensch wirft das Kostbarste nicht in die Satteltasche des Esels. Es kann herausfallen. Es kann verloren gehen. Wenn man etwas ganz Besonderes hat, nimmt man es im „Handgepäck“ mit. Niemand legt Wertsachen in sein „aufgegebenes Gepäck“ in Flugzeugen. Menschen tragen ihre wertvollsten Gegenstände bei sich.

Rav Simcha Sissel fragt: Der Passuk sagt gerade anschliessend, dass sie Gold- und Silbergefäße von den Mizrim ausliehen. Wo platzierten sie diese? Anscheinend legten sie das Gold und das Silber auf die Esel. Der Talmud [Traktat Bechorot 5b] erzählt, dass jede Familie 90 lybische Esel, beladen mit Gold und Silber, mit sich führte. Jedoch die übriggebliebenen Mazza- und Marorreste trugen sie auf ihren eigenen Schultern.

Klall Jisrael verstand, was wichtig ist und was nicht; was im Leben Vorrang haben muss und was zweitranging ist. Gold und Silber sind „ersetzbar“. Die Mazza und das Maror, die die wundersame Erlösung aus Ägypten und ihre Beziehung zum Allmächtigen darstellten, waren „unersetzlich“. Das konnte man den Eseln nicht anvertrauen. Sie trugen es auf ihren Schultern.

 

Quellen und Persönlichkeiten:

Raschi (1040-1105), Akronym für Rabbi Schlomo ben Jizchak; Troyes (Frankreich) und Worms (Deutschland); „Vater aller TENACH- und Talmudkommentare“.

Rav Simcha Sissel Siw (1824-1898), Einer der ersten Ba‘alej Mussar (Meister der moralischen Lehren/Schulung des Charakters), auch bekannt als „der Alte von Kelm“. Die Mussar-Bewegung entstand im 19. Jahrhundert in Litauen als Reaktion auf einen befürchteten Zerfall der jüdischen Kultur durch Assimilierung und Haskala. Als ihr Begründer gilt Rabbi Jisrael Salanter.

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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