Schewat/ Paraschat Beschalach

Raw Frand zu Parschat Jitro 5772

Der grosse Eindruck, den der strenge Umgang G'ttes mit Mosche auf Jitro machte

"Jitro, Priester zu Midjan, Mosches Schwiegervater, hörte alles, was „Elokim“ (G'tt) für Mosche und für sein Volk Jisrael getan..." Dies machte einen starken Eindruck auf Jitro und er trat zum Judentum über. Raschi fällt die Trennung auf, den der Passuk (Vers) zwischen dem, was Mosche und dem was dem jüdischen Volk geschah, vermittelt. Gemäss Raschi lehrt uns dies, dass "Mosche soviel wie ganz Jisrael galt."

Diese Unterscheidung beschäftigt auch den Ba'al HaTurim. Besonders auffällig ist für ihn, dass der Passuk sagt, Jitro vernahm, was "ELOKIM für Mosche tat". Der g'ttliche Name "Elokim" bezieht sich gewöhnlich auf Richtspruch und Bestrafung. Der Ba'al HaTurim sagt, dass Jitro vor allem überrascht war von der Strafe (Tod), die Mosche beinahe dafür getroffen hatte, dass er die Brit Milah seines Sohnes hinausgezögert hatte. Diese Tatsache und andere machten einen so grossen Eindruck auf Jitro, dass er schlussendlich beschloss, zum Judentum überzutreten.

Rav Nissan Alpert erklärt, wieso die strenge Behandlung Mosches durch G'ttes Hand so einen tiefen Eindruck auf Jitro machte.

Wieso wurde eigentlich Mosche so streng behandelt? Die Antwort ist, dass er sich von den Anderen unterschied. Daraus sehen wir, dass G'tt jeden einzelnen massgeschneidert behandelt. Vor G'tt sind die Menschen nicht gleich. Von einem Menschen mit höheren Fähigkeiten wird mehr erwartet als von einem Anderen. Wenn ein gewöhnlich Sterblicher auf der Reise durch die Wildnis die Beschneidung seines Kindes aufschiebt, muss er nicht mit der Todesstrafe dafür rechnen. Aber Mosche doch, denn er wird anders behandelt.

Diese Spezialbehandlung beeindruckte Jitro sehr. Aus der andersartigen Behandlung von Mosche können wir auch folgern, dass unsere Beziehung zu G'tt nicht unveränderlich ist. Wenn wir älter werden, werden wir – hoffentlich – auch weisere und bessere Menschen. Wir werden erfahrener; wir wissen mehr vom Leben. Es ist unmöglich, während zehn, zwanzig oder dreissig Jahren auf der gleichen geistigen Stufe zu verharren. Dies beeindruckte Jitro.

"Ich bin nicht mehr der, der ich war. Ich kann mich nicht damit zufriedengeben, der Gleiche zu sein wie früher. Ich kann nicht mehr derselbe sein, nachdem ich die Spaltung des Schilfmeeres und den Krieg gegen Amalek vernommen habe. Ich muss geistig wachsen. Ich muss besser werden."

Für Jitro bedeutete dies, dass er zum Judentum übertreten muss. Jetzt war er ein anderer Mensch; er hatte eine neue Beziehung zu G'tt. Er konnte nicht mehr ein Götzenpriester sein. Er hatte zu viel gesehen und gehört. Er hatte aus seinen Beobachtungen gelernt. Deshalb machte das, "was Elokim an Mosche tat" einen so starken Eindruck auf Jitro.

Dies ist eine wichtige Lehre. Ein Dreissigjähriger ist nicht der Gleiche, der er mit zwanzig war. Ein Fünfzigjähriger ist nicht der Gleiche wie mit dreissig. Wir wachsen. G'tt geht nicht mit allen Menschen und in jeder Lebensphase gleich um. Unsere Beziehung zu G'tt wechselt von Seiten G“ttes und von unserer Seite dauernd. Sie hängt ab von den sich ändernden Erwartungen an uns und von unseren dauernden Veränderungen.



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