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Wieso noch eine separate Sammlung für die Sockel? (Raw Frand Teruma 5781 - Beitrag 2)

Wieso noch eine separate Sammlung für die Sockel?

Unser Wochenabschnitt beginnt mit den Worten: "G'tt sprach zu Mosche und sagte: 'Sprich zu den Kindern Jisraels, sie sollen mir eine Spende (Teruma) bringen …sollt Ihr meine Spende in Empfang nehmen… Dies ist die Spende…'" [Schemot 25:1-3]. Die Frage ist offensichtlich: Die Tora erwähnt drei Mal fast aufeinanderfolgend das Wort Teruma/Spende. Raschi zitiert unsere Weisen, dass diese Pessukim (Verse) auf drei verschiedene Spenden hinweisen. Die erste Sammlung wurde die "Sammlung für die Adanim (Sockel/Füsse der Bretter)" genannt, weil damit das Silber für die Stützen gesammelt wurden, in die die Bretter des Mischkan, des Stiftzelts, gestellt wurden.

Die zweite Sammlung war für den Misbe’ach (Altar) bestimmt und die damit zusammenhängenden Ausgaben. Heute würden wir dies mit "Betriebskosten" bezeichnen. Dies waren die Gelder für das Betreiben des Mischkan: Benötigt wurden Tiere, Öl und Mehl für die Opfer, Wein für die dazugehörenden Gussopfer – alles Dinge, für die Geld vorhanden sein musste.

Die dritte Sammlung war die "Terumat Hamischkan", also jener Spendenanteil, der mit dem Wochenabschnitt Teruma verbunden ist. Diese Sammlung erbrachte die 13 Materialien, die für den Bau des Mischkan und der Herstellung der Priesterkleider benötigt wurden. Dies würden wir heute den Baufonds nennen.

Die zwei letzten dieser drei Sammlungen können wir leicht verstehen. Aber wieso musste für die Adanim, die Sockel, eine spezielle Sammlung durchgeführt werden? Warum wurden die Adanim nicht einfach als Zusatz zur Sammlung für den Baufonds hinzugeschlagen? Die Adanim waren nicht einmal ein ausserordentlich herausragender Teil des Mischkan – eine spezielle Sammlung für die Bundeslade oder die Menora, den siebenarmigen Leuchter, hätten wir ja noch verstanden. Für eine Spendentafel für die bescheidenen Adanim gab es wohl nicht besonders viele Interessenten.
Der Bejt Aw schreibt, dass die Tora uns hier etwas Wichtiges mitteilt. Auch wenn wir sie schon kennen, sollten wir uns diese Botschaft immer wieder vor Augen führen.

Für den Bau des Mischkan brauchte es Einsatz und Zuwendung der erhabensten Art. Wenn wir eine Stätte erstellen wollen, in der die heilige Gegenwart G'ttes ruhen soll, muss sie von allem Anfang an heilig, fehlerfrei und rein sein. Es geht hier um nichts weniger als dass G'tt selbst seine Anwesenheit in diesem Gebäude verkündet. Darum benötigten die Adanim eine eigene Sammlung. Die Adanim waren die Grundlage des gesamten Baus. Sie waren für die Zweckerfüllung absolut entscheidend. Ein Gebäude stürzt ein, wenn die Grundfeste schwach oder verrottet sind – der Bau kann noch so grossartig sein.

Obwohl die Adanim eine der gewöhnlichsten und am wenigsten ausgefallenen Bestandteile des Mischkan waren, weist die Tora darauf hin, dass die Sammlung für sie auf ehrenvollste Weise durchgeführt werden musste. Das Fundament des Gebäudes muss solid gebaut werden!

Die Regel, dass kein Gebäude stärker ist als sein Fundament, gilt besonders bei der Kindererziehung. Wir müssen das Maximum unternehmen, dass unsere Kinder auf richtige Weise grossgezogen werden und dann anhand ihres Fundamentes ihre eigenen Häuser aufbauen können. Es sollte uns klar sein, dass eine schlechte Erziehung nicht nur schädlich auf ihr Leben wirkt, sondern auch auf das Leben künftiger Generationen.

Unsere Weisen berichten, dass Do‘eg Ha‘Adomi (ein Zeitgenosse Davids) eine wichtige Persönlichkeit (Vorsitzender des Gerichtshofes) und ein weiser Gelehrter war [siehe Talmud Traktat Sanhedrin 106b, Jalkut Schim’oni Schmuel 131, Midrasch Tehilim 52]. Wenn wir jedoch über ihn in Schmuel (Samuel I Kap. 21-22) und im Talmud und den Midraschim (ibid.) lesen, sehen wir, dass er ein Bösewicht, Ränkeschmied und ein ganz dunkler Charakter war. Seine Charakterzüge (Midot) waren trotz seiner Gelehrsamkeit fürchterlich. Sein Fundament war nicht gut. Deshalb fiel das strahlende Gebäude seiner Gelehrsamkeit – er war der grösste Talmid Chacham (Toragelehrte) seiner Generation – in sich zusammen. Die Sockel waren nicht gut.

Wenn das Fundament schwach ist, wackelt das ganze Gebäude.

Quellen und Persönlichkeiten:

Rav Eljakim Schlesinger: Autor des Buchs Bejt Aw; zeitgenösischer Rosch Jeschiwa in London.

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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