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G’ttesfurcht: Gehe nie ohne sie aus dem Haus - (Raw Frand Wajikra 5766)

G’ttesfurcht: Gehe nie ohne sie aus dem Haus

Wir lesen später in der Parscha: „Und wenn eine Person sich vergeht und irgend eines von den Geboten des Ewigen übertritt, aber nicht weiss, ob sie schuldig ist und ihre Sünde zu tragen hat …“ [Vajikra 5:17] Raschi erklärt, dass dieser Pasuk jemanden beschreibt, der im Zweifel ist, ob er ein Verbot übertreten hat, welches die Karet-Strafe (Ausrottung aus dem jüdischen Volk) zur Folge hat. Er hatte beispielsweise zwei Fettstücke vor sich: Eines der Stücke war erlaubtes („Schuman“) und das andere war verbotenes Fett („Chelev“). Er verzehrte eines der beiden Stücke und anschliessend teilte man ihm mit, dass eines der beiden Stücke verboten gewesen war – er weiss aber nicht, welches der beiden Stücke er verzehrt hatte. In diesem Fall bringt er ein Korban (Opfer), welches „Ascham Taluj“, bedingtes Sündopfer, heisst.

Diese Avera (Sünde) scheint noch harmloser zu sein als eine unabsichtliche Avera. Sie geschah nicht nur ohne Absicht, es ist sogar fraglich, ob er überhaupt irgendeine Schuld auf sich geladen hat. Auffallend ist, dass überhaupt ein Opfer notwendig ist. Ein Opfer ist zur Entsündigung da. Was hat dieser Mensch schon begangen, dass er Entsündigung benötigt? Sogar bei einer zweifellos begangenen, aber unabsichtlichen Avera ist es gar nicht klar, ob man Sühne mittels eines Sündopfers („Korban Chatas“) benötigt.

Rav Eljahu Dessler erklärt [in Michtav mi’Eljahu 3], dass die Torah so ein untrennbarer Teil der Persönlichkeit werden muss, dass ein Vergessen und das Begehen einer Avera buchstäblich unmöglich sind. Ein Mensch braucht die Sühne durch das Korban Chatas oder das Korban Ascham, weil er diese Verbindung mit der Tora nicht vollständig erreicht hat.

Ich gebe dazu ein Beispiel und bitte Sie im Voraus um Verzeihung dafür: Vergisst jemand am Morgen seine Hose anzuziehen und verlässt so das Haus? Niemals! Wir vergessen vielleicht unsere Armbanduhr, unsere Schlüssel, unsere Kravatte oder ein anderes Kleidungsstück, aber nie unsere Hose. Hosen sind so eng mit unserem Dasein verbunden, dass es uns buchstäblich unmöglich ist, ohne Hose die Haustüre von aussen zu schliessen.

Torah, Mizvot und G’ttesfurcht sollten so ein fester Bestandteil der menschlichen Natur sein, dass es unmöglich wäre, eine Avera unabsichtlich zu begehen. Stellen Sie sich vor, jemand steht am Schabbatmorgen auf, geht ins Badezimmer, stellt das Licht an, beginnt seine Zähne zu putzen, sich zu rasieren und erinnert sich dann: „O je! Heute ist Schabbat!“ Es ist wahr: Seine Avera war unabsichtlich. Es ist wahr: Er hatte es vergessen. Es ist wahr: Er war noch schläfrig. Aber der Schabbat ist scheinbar nicht so wichtig und zentral, wie das Tragen der Hose. Er hatte noch nie vergessen, seine Hose anzuziehen, bevor er das Haus verliess. Wie konnte er den Schabbat vergessen?

Das ist das Konzept der Sühne durch das „Ascham Taluj“ und das „Korban Chatas“. Sie sühnt dafür, dass die Furcht vor der Sünde in seinem Leben nicht genug gegenwärtig war, nicht genug umfassend, nicht tief genug, um ihn davon abzuhalten, eine unabsichtliche Sünde zu begehen oder auch nur das Risiko einer unabsichtlichen Sünde einzugehen.


Quellen und Persönlichkeiten:
Raschi (1040 - 1105) [Rabbi Schlomo ben Jizchak]: Troyes (Frankreich) und Worms (Deutschland), "Vater aller Torahkommentare".
Rav Eljahu Dessler (1891 - 1954): Eine der herausragendsten Persönlichkeiten der "Mussar-Bewegung" (Charakterbildung); London, Gateshead, Bnej Brak (Israel).



Rav Frand, Copyright © 2007 by Rav Frand und Project Genesis, Inc und Verein Lema'an Achai / Jüfo-Zentrum.

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