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„Hoda’ah“: Ein zweideutiges Wort - Raw Frand zu Paraschat Zaw 5780 - Beitrag 1

„Hoda’ah“: Ein zweideutiges Wort

 

Unter den Opfergaben, die im aktuellen Wochenabschnitt erwähnt sind, befindet sich das Korban Todah (Dankopfer) [Wajikra 7:12-15]. Im Midrasch Rabba [9:7] heisst es, dass in künftigen Zeiten alle Opfer aufgehoben sein werden, ausser dem Dankopfer; desgleichen werden alle Gebete aufgehoben sein, ausser dem Dankgebet - denn es gibt immer einen Grund, sich zu bedanken.

Rav Jizchak Hutner, s.A. macht eine interessante Feststellung: Das hebräische Wort „Todah“ (danke) leitet sich ab von „Hoda’ah“ (Danksagung). Doch das Wort „Hoda’ah“ bedeutet auch „Geständnis“ - wie es etwa im folgenden Ausdruck gebraucht wird [Traktat Baba Mezia 3b]: „Hoda’at Ba’al Din ke’Meah Edim dami“ (dt. Das Geständnis eines Angeklagten gleicht hundert Zeugen).

Rav Hutner sagt, es sei kein Zufall, dass die Worte für „Danksagung“ und „Geständnis“ dieselben sind. Um fähig zu sein, sich zu bedanken, muss sich ein Mensch eingestehen können, dass er Hilfe gebraucht hat. Der erste Schritt, jemandem dankbar sein zu können, ist das Eingeständnis, überhaupt auf Hilfe angewiesen zu sein. Aus diesem Grund sind die hebräischen Wörter für „Danksagung“ und „Geständnis“ identisch.

Wie wissen wir, ob das Wort „Hoda’ah“ im jeweiligen Zusammenhang „Geständnis“ oder „Danksagung“ bedeutet? Rav Hutner sagt, man müsse auf die Präposition (das Verhältniswort) schauen, das dem Wort nachfolgt. Wenn das Wort „Hoda’ah“ „Geständnis“ bedeutet - dann folgt ein Wort mit der Vorsilbe „sche…“ (dt. dass); wenn es „Danksagung“ bedeutet, dann folgt dem Wort „Hoda’ah“ die Präposition „al“ (dt. für).

Im Schemone Essre-Gebet (dt. Achtzehn-Gebet) sagen wir einen Segensspruch namens „Modim“, der auch als Segensspruch der „Hoda’ah“ bezeichnet wird (17. Segensspruch). Es liest sich: „Modim anachnu lach sche…“ - was zu bedeuten hat, dass wir als Erstes nicht G-tt zu danken haben, sondern uns noch vorher selbst eingestehen müssen, dass wir von Ihm abhängig sind. Sobald wir zu dieser Einsicht gelangen, können wir zum zweiten Teil dieses Segensspruchs übergehen, wo es heisst: „Nodeh lecha…al…“ - „Wir danken Dir für…“

Die  „Birkat  Hoda’ah“  (der  Segensspruch  der Danksagung) besteht also aus zwei Stufen: Es beginnt mit einem Eingeständnis und mündet in einer Danksagung.

 

 

Quellen und Persönlichkeiten:

Rav Jizchok Hutner (1906 - 1980): Rosch Jeschiwah der Jeschiwah Mesifta Rabbi Chajim Berlin in New York.

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Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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