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Der Mensch ist immer ein Anfänger - Raw Frand zu Paraschat Zaw 5780 – Beitrag 3

Der Mensch ist immer ein Anfänger

Die ersten Pessukim (Verse) der Parascha lehren die Gesetze der Beseitigung der Asche: „Der Kohen soll sein leinenes Gewand anziehen, und er soll seine leinenen Hosen auf seinen Leib anziehen; er soll die Asche emporheben, zu der das Feuer das Olah-Opfer (Ganzopfer) auf dem Misbe’ach (Altar) verzehrt hat, und sie neben den Misbe’ach legen. Alsdann soll er seine Kleider ausziehen und andere Kleider anziehen, und er soll die Asche hinausbringen an einen Ort ausserhalb des Lagers, an einen reinen Ort.“ [6:3-4].

Das Bejt HaMikdasch war ein sehr geschäftiger Ort. Es herrschte eine rege Aktivität auf dem Misbe’ach: Beginnend mit dem Darbringen des Morgen/Tamid-Opfers, fortsetzend mit den Opfern während des ganzen Tages, indem die verschiedenen privaten oder gemeinschaftlichen Opfer dargebracht wurden. Geschäftsinhaber oder Manager wissen, dass es eine festgelegte Routine gibt, womit jeder Arbeitstag beginnt. Ob es das Andrehen der Heizung oder der Klimaanlage ist, oder das Anschalten des Computers, es gibt immer eine Standard-Prozedur, die das erste ist, das getan wird, um den täglichen Zyklus zu beginnen.

Das erste, dass die Kohanim im Bet HaMikdasch getan hatten, war die Asche des vorherigen Tages zu entfernen.

Dies war nicht nur aus praktischen Gründen so – wenn sie die Asche nicht entfernen würden, dann würde der Misbe’ach unbrauchbar werden. Es hätte sehr wohl Platz gehabt, um die Asche mehrerer Tage dort aufzubewahren, bevor man gezwungen wäre, ihn zu reinigen. Trotzdem war die Awoda (Dienst) von „Terumat HaDeschen“ (wörtlich 'das Emporheben der Asche') die erste Sache, die der Kohen jeden Morgen im Bet HaMikdasch tat.

Raw Samson Raphael Hirsch sieht darin eine grosse symbolische Bedeutung. Die Bedeutung des Terumat HaDeschen, so sagt er, sei, dass jeder Tag ein frischer Anfang ist. Man muss neu beginnen, als ob jeder Tag neu ist. In geistigen Belangen gibt es kein Ausruhen auf den Lorbeeren. Gestern ist vorbei. Heute ist ein neuer Anfang. Es gibt kein Entspannen – es ein bisschen leichter nehmen, weil ich gestern so viel geleistet habe. Jeden Tag muss man einen Neuanfang machen.

In Raw Hirsch's Worten: „Der Gedanken an was schon erreicht wurde, kann das Ende sein von dem was noch nicht erreicht wurde. Wehe dem, der selbstzufrieden denkt, er könne sich auf seinen Lorbeeren ausruhen, auf dem, was er bereits erreicht hat; der nicht den Aufgaben jedes Tages mit frischer Hingabe begegnet, als ob es der erste Tag seines Lebens wäre! Jede Spur des gestrigen Opfers musste vom Misbe’ach entfernt werden, damit die Awoda des neuen Tages auf frischen Grund begonnen werden konnte.“ Dies ist eine kraftvolle Aussage.

Dies ist die Botschaft des Terumat HaDeschen: „Ein neuer Tag, ein neuer Anfang. Heute bist du wieder ein Anfänger. Du musst dich wieder beweisen.“ Deshalb beginnt die Awoda im Bejt Hamikdasch, die den ganzen Himmlischen Dienst symbolisiert, immer mit dem Wegnehmen der gestrigen Asche.

 

Quellen und Persönlichkeiten:

Rabbiner Samson Raphael Hirsch (1808-1888): Frankfurt am Main, Führer der Deutsch-Jüdischen Orthodoxie.

 

Die Bearbeitung dieses Beitrages erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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