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Raw Frand zu Parschat Acharei Mot 5764

Die Entweihung des Molech: Wir werden für unsere Prioritäten zur Verantwortung gezogen

Am Ende von Acharej Mot ist die Rede vom Verbot, seine Kinder für den heidnischen Götzendienst am Molech herzugeben. Dieser tragische Auswuchs von Avodah Sarah spielte sich wie folgt ab: Man übergab Kinder den Priestern des Molech. Diese zogen dann die Kinder als Teil des Dienstes am heidnischen Götzen durchs Feuer. Bei einigen Formen dieses Dienstes wurden die Kinder tatsächlich zu Tode verbrannt. Der Vers in der Torah, der diese Handlung verbietet, lautet: „...damit du nicht den Namen deines G’ttes entweihst, denn Ich bin HaSchem.“ [Vajikra 18:21]. Mit anderen Worten: Abgesehen vom grundsätzlichen Verbot des erwähnten Götzendienstes, wird noch ein anderes Verbot begangen, nämlich: die Entweihung des G’ttlichen Namens (Chillul Haschem).

Der Ramba‘n spricht über die beispiellose Entweihung des G’ttlichen Namens, die mit dem Dienst am Molech einhergeht. Er erklärt, dass ein Chillul Haschem entsteht, wenn die Völker feststellen, dass die Juden ihren G’tt mit Tieropfern ehren, für den Molech aber sogar ihre Kinder hergeben.

Wir erkennen, so sagt Rav David Kviat (in seinem Sefer Sukkat David), dass ein Mensch einen Chillul Haschem bewirkt, wenn er dem Herrn der Welt weniger Ehre und Zuwendung zollt als anderen Interessen. Dieses Konzept ist uns sicher verständlicher als der Molech-Kult.

Wir lesen im Buch Schmuel (Samuel) über den Raub der Bundeslade durch die Philister. Sie blieb eine zeitlang bei den Philistern und brachte ihnen so viel Unheil, dass sie sich entschlossen, sie nach Israel zurückzuschicken. Nach ihrer Rückgabe an Israel, herrschte dort zuerst ebenfalls eine Plage. Sie suchte die Einwohner von Bejt Schemesch heim (Schmuel I, Kapitel 4-6). Der Midrasch frägt, warum die Bewohner von Bejt Schemesch bestraft wurden, und gibt zur Antwort, dass sie sich mehr Sorgen um den Verlust ihrer Hühner gemacht hatten als um den Verlust der Bundeslade. Das ist eine harte Kritik und ein fürchterlicher Chillul Haschem.

Das ist die gleiche Art von Chillul Haschem, den der Ramba’n dem Molech-Kult gleichstellt. Es ist die gleiche Art von Chillul Haschem, in die jeder von uns in grösserem oder kleinerem Masse gefangen ist, wenn wir nicht die richtigen Prioritäten setzen und achtgeben, wem unsere Aufmerksamkeit und Zuwendung gilt.

Das Getriebe unseres Wagens geht kaputt. Darüber regen wir uns auf. Nach den Ferien kommen wir zurück und sehen, dass der Kühlschrank nicht mehr funktioniert und alle Nahrungsmittel verdorben sind. Die Wohnung stinkt. Alle sind aufgeregt! Wir ärgern uns über Kleinigkeiten.

Die Lage in Erez Israel sollte unsere Gemüter viel mehr bewegen als die Trivialitäten des Lebens, die uns so zusetzen. Jeder Tag bringt noch schlimmeres Unheil als der vorhergehende. Die Lage dort ist schrecklich. Aber beschäftigt uns das mehr oder weniger als unser kaputter Kühlschrank? Bringt es uns mehr auf als das defekte Getriebe?

Worum sorgen wir uns? Worüber regen wir uns auf? Weswegen haben wir schlaflose Nächte? G’tt war über das Volk Israel verärgert, weil es sich mehr um seine Hühner sorgte als um die Bundeslade. Im Midrasch lesen wir mit Verachtung von den Leuten in Bejt Schemesch. Wir denken: „Wie können sie sich nur mehr um ein Huhn als um die Bundeslade sorgen?“ Wir sollten jedoch in den Spiegel schauen und uns fragen: „Worüber regen wir uns mehr auf? Über unsere eigenen Geschäfte, über unsere eigenen Kühlschränke, Getriebe und die vielen anderen Banalitäten des täglichen Lebens oder das Wohl von Klal Israel (der Gemeinde Israels)?“

Die Mahnung ist an diejenigen gerichtet, die sich mehr um das Ersterwähnte als um das Letztere sorgen. Deshalb steht in der dieswöchigen Parscha: „Und du sollst den Namen deines G’ttes nicht entweihen, Ich bin Haschem“. G’tt macht uns für unsere Prioritäten verantwortlich: Wie verhalten wir uns gegenüber Ihm und wie stehen wir den anderen Dingen gegenüber.


Quellen und Persönlichkeiten:
Ramba‘n: Rabbi Mosche ben Nachman (1194-1270), einer der führenden Toragelehrten des Mittelalters; Gerona, Spanien, Jerusalem.
Midrasch: Erklärungen zur Torah, sehr oft mit Gleichnissen.
Rabbi David Kviat: Zeitgenössischer Rabbiner, Verfasser des Werks „Sukkat David“, Lehrer an der Jeschivat Mir, New York, USA.



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