Schewat/ Paraschat Beschalach

Gedanken zu Paraschat Korach 5771

„Die Kluge unter den Frauen baut ihr Haus…“ (Mischle / Sprüche 14,1)

Von Raw A. A. Rabinowitsch, aus DJZ Nr. 26, 4. Tamus 5769, ergänzt von S.Weinmann

Chasal (unsere Weisen) im Midrasch beziehen diesen Passuk (Vers) auf die Frau von „On ben Pelet“, die ihren Mann vor dem Untergang rettete. Er war zuerst ein Mitglied der Gruppe von Korach, die sich gegen Mosche Rabejnu auflehnte. Seine kluge Frau riet ihm, aus der Gruppe auszutreten mit folgendem Argument: „Dieser Aufstand von Korach kann dir persönlich überhaupt keinen Vorteil bringen. Entweder ist Mosche Rabejnu der Führer oder Korach, du bleibst auf jeden Fall ein Talmid (Schüler einer der Beiden)!“ Da erwiderte On: „Du hast Recht, aber ich bin mit einem Schwur an die Gruppe gebunden und sie holen mich bald ab.“ Da gab ihm die Frau Wein zu trinken, bis er betrunken einschlief. Dann setzte sie sich vor die Haustüre, bis die Leute von Korach kamen, um ihren Mann abzuholen. Als die Männer in die Nähe ihres Hauses kamen, entblösste sie ihr Haar (eine verheiratete Frau muss nach der Tora ihr Kopfhaar bedecken). Als die Männer Korachs dies bemerkten entfernten sie sich, und so wurde On und seine ganze Familie durch die Besonnenheit seiner Frau gerettet.

Die zweite Hälfte des Passuk lautet: „…we’Iwelet be’Jadeha teherssenu – aber die Dumme (Frau) reisst es (ihr Haus) mit eigenen Händen nieder“. Diesen Teil beziehen Chasal auf die Frau von Korach, die ihre ganze Familie zu Grund richtete. Sie hetzte ihren Mann mit verschiedenen Vorwänden gegen Mosche Rabejnu auf: Er beanspruche die ganze Führung des Volkes für sich und seine nächsten Verwandten. Mosche selbst sei wie ein König, sein Bruder Aharon sei Kohen Gadol (Hohenpriester) und seine Neffen seien Stellvertreter des Kohen Gadol. 24 Gaben müssten alle den Kohanim abliefern. Er, Korach, wurde verunstaltet, weil ihm alle Haare abgeschnitten wurden und dann hin und her geschwungen wurde (so wie allen Leviten bei der Einweihung des Mischkans (Stiftzeltes), wie in Beha’alotcha 8,7-13 erwähnt). Somit schreiben Chasal die Hauptschuld des Unterganges der ganzen Familie von Korach seiner Frau zu.

Die jüdische Frau hat die Möglichkeit, ihren Mann zum Guten oder zum Schlechten zu beeinflussen.

Der Midrasch erzählt uns (Bereschit Raba 17,12): „Ein Chassid (ein sehr frommer Mann) war mit einer sehr frommen Frau verheiratet. Da sie längere Zeit keine Kinder hatten, beschlossen sie, sich in gutem Einvernehmen zu trennen. Der Mann heiratete später eine nicht so religiöse Frau und kam auf schlechte Wege. Die Frau heiratete auch einen nicht frommen Mann und beeinflusste ihn, bis er ein Zaddik wurde. Hier sehen wir, wie stark der Einfluss einer Frau auf ihren Mann sein kann“.

Besonders die Führung des Hauses intern ist die Aufgabe der Frau. Rabbi Jossi sagt im Talmud (Gittin 52a / Schabbat 118b): „Mijamaj lo kariti le’Ischti, Ischti ela Bejti – mein Leben lang habe ich meine Frau „Bejti - mein Haus“ genannt“. Dazu erklärt Raschi: „Die innere Führung des jüdischen Hauses liegt in den Händen der Frau, sie ist der Grundpfeiler des Hauses“. Von ihr ist es hauptsächlich abhängig, ob das jüdische Haus wirklich in ein Mikdasch Me’at (Kleines Heiligtum) umgewandelt wird.

Wenn Schlomo Hamelech (König Salamon) die ideale jüdische Frau besingt, sagt er unter anderem: „Zofijah Halichot Bejtah – sie wacht über die Vorgänge in ihrem Haus“ (Mischle / Sprüche 31,27). Sie sorgt mit peinlicher Genauigkeit dafür, dass die ganze Einrichtung und Organisation des jüdischen Hauses im Geist von Tora und Messora (Überlieferung) verläuft. Es sollte eigentlich „Zofa - sie wacht“ heissen (nicht „Zofijah“). Nur, die letzten zwei Buchstaben deuten auf den Namen von G“tt hin (Jud und Hej). Die wahre Eschet Chajil (fromme Frau) bringt eben die Schechina in das jüdische Haus.

Damit kann man auch einen anderen Ausspruch von Chasal erklären: „Kol Hanosse Ischa Hahugenet lo, Elijahu noschko weHakadosch Baruch Hu ohawo – Wer eine ihm würdige Frau heiratet, den küsst Elijahu und Hakadosch Baruch Hu liebt ihn“. Aus welchem Grund sollte ihn Elijahu mehr lieben als irgendein anderer Nawi (Prophet) im jüdischen Volk?

Die grosse Mission des Propheten Elijahu wird in Tenach folgendermassen beschrieben: „Weheschiw Lew Awot al Banim weLew Banim al Awotam – er wird das Herz der Väter zu den Kindern und dasjenige der Kinder zu ihren Eltern zurückführen“ (Malachi 3,24). Diese grosse Aufgabe - das Generationenproblem zu lösen, damit Kinder und Eltern sich wieder richtig verstehen können und eine gemeinsame Sprache haben, ist die Aufgabe
von Elijahu Hanawi. Die würdigen jüdischen Frauen sind aber diejenigen, die den Propheten Elijahu in seiner Aufgabe unterstützen. Sie begreifen es als ihre heilige Aufgabe, jüdische Kinder auf die Welt zu bringen und ihnen den wahren Tora-Weg beizubringen. Aus diesem Grund begreifen wir sehr gut, weshalb gerade Elijahu Hanawi denjenigen Mann besonders schätzt, der sich eine „Ischa Hazenua“, eine würdige Frau als Lebensgefährtin nimmt. (Rabbiner Salomon Breuer).

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