Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Frand zu Parschat Korach 5762

Schlechte Taten der Vorfahren haben ebenfalls Folgen

Ich möchte Sie an einem Auszug aus den Schriften des Chafez Chajim teilhaben lassen. Eines der Werke des Chafez Chajim heisst „Tor der Erinnerung“ („Scha’ar HaSechira“) und er beschreibt darin die Sünden, die der Mensch tunlichst vermeiden sollte.

Zwei bis drei Kapitel widmet der Chafez Chajim einer „sehr schweren Sünde“, wie er sie nennt, der Sünde von Streitsucht („Machloket“). Für den Chafez Chajim ist Streitsucht eine der zerstörerischsten Sünden, die ein Mensch begehen kann, buchstäblich und im übertragenen Sinne.

Der Chafez Chajim erwähnt einen Midrasch zu Parschat (Wochenabschnitt) Korach, den Raschi zur Stelle zitiert. Üblicherweise bestraft das himmlische Gericht erst ab Alter 20, während das irdische Gericht ab Bar/Bat Mizwa (Alter 13 bei Jungen/Alter 12 bei Mädchen) straft. Im Fall der Machloket von Korach wurden jedoch auch kleine Kinder gestraft und von der Erde verschlungen. Machloket, Korachs Sünde, zerstört somit nicht nur die Betroffenen und ihre erwachsenen Familienmitglieder, sondern sogar ihre kleinen Kinder.

Bei vielen Gelegenheiten haben wir uns mit dem Konzept „die Taten der Vorväter sind ein Wegweiser für Ereignisse in späteren Generationen“ befasst. Awraham ist beispielsweise der Inbegriff von Chessed (Barmherzigkeit). Unter den Persönlichkeiten der Bibel finden wir eine grosse Anzahl von positiven Vorbildern. Daneben gibt es jedoch auch negative Beispiele. In dieser Woche befassen wir uns mit der negativen Seite des Konzeptes „Ma’asse Awot Siman le’Banim“ („die Taten der Vorväter sind ein Wegweiser für Ereignisse in späteren Generationen“). Datan und Awiram (zwei führende Streithähne in Korachs Gruppe) sind der Inbegriff von Streitsucht. Die Streitsucht – und deren Wirkung – wird an diesen beiden Personen veranschaulicht.

Der Chafez Chajim schreibt – und dies ist alles so wahr -, dass Machloket nicht nur viele weitere Sünden wie üble Nachrede, Neid, Hass, öffentliche Beschämung usw. nach sich zieht; Machloket treibt einen Menschen auch dazu, dass er nur noch ein einziges Ziel vor Augen hat: „Ich muss in dieser Sache die Oberhand behalten!“ Der böse Trieb namens „ich muss siegen!“ führt unvermeidlich zu den schlimmsten Folgen.

Der Chafez Chajim weist auf eine erstaunliche Tatsache hin: Wenn jemand versuchte, einem Kind nur das geringste Härchen zu krümmen, würden die Eltern alles unternehmen, um das Kind zu beschützen. Jemand, der in eine Machloket verwickelt wird und über ein Quentchen gesunden Menschenverstand verfügt weiss, dass Streitsucht seinen Kindern schadet. Würde er nicht versuchen, Frieden zu schliessen um die Auseinandersetzung zu beenden?

Doch der böse Trieb, der hinter der Streitsucht steckt, treibt die Menschen dazu, dass sie nichts anderes mehr wahrnehmen als „mein Standpunkt muss gewinnen.“

Rav Berel Wein erzählte einmal von einer erstaunlichen Begebenheit, in die der Chafez Chajim selbst verwickelt war:

Zwei Menschen gerieten einmal miteinander in Streit und verstrickten sich immer mehr darin. Er nahm ungeahnte Ausmasse an und beschäftigte sie schliesslich Tag und Nacht. Und plötzlich – geheimnisvollerweise – begannen die Kinder der Streithähne dahinzusterben. Es kam, wie es kommen „musste“ – genauso wie es bei Datan und Awiram gewesen war. Der Chafez Chajim suchte eine der Streitparteien auf und fragte: „Denkst du nicht, dass es Zeit sei, aufzuhören? Die Sache schadet doch bereits deinen Kindern!“

Dieser Mensch entgegnete dem Chafez Chajim folgendes: „Auch wenn ich alle begraben muss; ich werde gewinnen.“ Das ist die Kraft von Machloket! Ein Mensch wird davon derart besessen, dass nichts anderes mehr zählt. „Gewinnen IST alles.“

Das ist die Lehre von Parschat Korach: „Die Taten der Vorväter sind ein Wegweiser für Ereignisse in späteren Generationen“ gilt auch für die Episode, in der Datan und Awiram MIT IHREN KINDERN bereits verschlungen wurden. Jeder von uns legt Wert darauf, Nachkommen von Avraham, Jizchak und Ja’akov zu sein. Die Frage stellt sich, ob wir auch die Nachfolger von Datan und Awiram genannt werden möchten? Gehören sie auch zu unseren Ursprüngen? Derjenige, für den dies - G’tt behüte – zutrifft, muss teuer dafür bezahlen: Er geht unter, zusammen mit seinen Kindern.


Quellen und Persönlichkeiten:
Chafez Chajim (1838-1933): Rav Jisrael Me’ir HaKohen von Radin. Autor grundlegender Werke zu jüdischem Recht und jüdischen Werten (Halachah, Haschkafah und Mussar).
Rabbi Berel Wein: Bekannter zeitgenössischer Redner und Autor; Rosch Jeschiwa der Jeschiwa Scha’arej Torah in Rockland, USA.



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