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Raw Frand zu Parschat Chukat 5764 (Beitrag 1)

Niemand ist so blind wie derjenige, der nicht sehen will

In Parschat Chukat vernehmen wir von einer äusserst aufrüttelnden Episode, der Sünde bei den „Wassern der Zankes“ („Mej Merivah“). Mosche und Aron begingen, ihrer hohen Stufe entsprechend, einen „Fehler“. Es steht im Pasuk: “Haschem sprach zu Mosche und Aron: „Weil ihr Mir nicht geglaubt und Meine Heiligkeit nicht vor den Augen der Kinder Israels gezeigt habt, darum sollt ihr diese Gemeinde nicht in das Land bringen, das ich ihnen gebe.“ [Bamidbar 20:12]. Dies ist ein Beispiel dafür, wie genau G’tt den Gerechten gegenüber ist – bis auf eine Haaresbreite genau [Bava Kamma 50a].

Eine der bewegendsten Erzählungen der Torah finden wir in der Torahvorlesung an Simchat Torah. Wir beendigen die Torah und lesen die letzten 8 Pesukim, die mit den Worten anheben: „Und Mosche starb hier …“ [Devarim 34:5] Wir wissen, wie sehr sich Mosche danach sehnte, nach Erez Israel zu kommen und wir spüren, wie nahe es ihm ging, dass ihm diese letzte Bitte wegen dem kleinen Ausrutscher, welcher ihm in Parschat Chukat bei den Mej Merivah passierte, abgeschlagen wurde.

Es gibt ein Dutzend oder noch mehr Erklärungen, was Mosche und Aron eigentlich falsch machten. Der Ramban bringt eine interessante Erklärung im Namen von Rabbejnu Chananel. Die Sünde bestand darin, dass Mosche sagte: „Sollen w i r euch Wasser aus diesem Felsen hervorbringen?“ [Bamidbar 20:10] Rabbejnu Chananel fällt die Verwendung der 1. Person Plural auf und meint, dass die Menschen dies falsch auffassen und meinen könnten, dass Mosche und Aron aus eigenen Kräften Wasser aus dem Felsen hervorbringen können. Gemäss Rabbejnu Chananel hätte Mosche sagen sollen: „Wird Er nicht Wasser aus diesem Felsen hervorbringen können?“

Sie wurden wegen einem winzigen Formfehler bestraft, weil man daraus den Schluss ziehen konnte, dass Mosche und Aron mehr als blosse Vertreter waren und dass es nicht unbedingt G’tt war, der die Fäden zog. Darin besteht nach Rabbejnu Chananel die Sünde von Mej Merivah.

Rav Simcha Zissel Brody (der Rosch Jeschiwah der Jeschiwah "Chevron") stellte folgendes fest: In welchem Umfeld steht das ganze Ereignis? Raschi zitiert die Lehre von Chasal (unsere Weisen), dass eine kleine Fläche eine riesige Menschenmenge zu fassen vermochte - ein übernatürliches Phänomen! Die ganze Episode war somit von Anfang bis zu ihrem Ende wundersam. Mehr als 2 Millionen Menschen standen um den Felsen herum und starrten ihn an. Mit normalen Naturgesetzen hatte dies nichts zu tun. Das sprudelnde Hervorquellen des Wassers aus dem Felsen widersprach den physikalischen Gesetzmässigkeiten. Es strömte mehr Wasser aus dem Felsen, als er fassen könnte, auch wenn er hohl gewesen wäre. Das ganze Umfeld und alles, was sich bei dieser Begebenheit zutrug, schrie förmlich: „Nes!“ (WUNDER!)

Was will uns Rabbejnu Chananel damit sagen? War es denn möglich, dass jemand sagte: „Das ist die Leistung von Mosche, nicht die Leistung von G’tt“? Wie kann man so blind sein?

Die Antwort ist, dass Menschen, die blind sein und Wunder verneinen wollen, die Möglichkeit dazu auch besitzen – auch wenn alle Tatsachen dafür sprechen. Wir sehen das in der ganzen Weltgeschichte. Es gibt Ereignisse in der Geschichte des jüdischen Volkes, die man nicht logisch erklären kann. Wir haben es erlebt, sogar in unseren Tagen! Diese Ereignisse sind himmlische Wunder – das ist die EINZIGE logische Erklärung!

Wir müssen nicht einmal bis zum wundersamen Sechstage-Krieg zurückschauen. Wir können den (ersten) Golfkrieg betrachten, in dem nur drei Menschen von den Scud-Raketen, die auf Israel gerichtet waren, getötet wurden. Das war ein offenes Wunder. Und wurde die ganze Bevölkerung zu Ba'alej Teschuwah (Rückkehrer zum Judentum)? Weit gefehlt. Es fehlt nie an „Erklärungen“, wie oder warum etwas geschehen konnte. Die ganze Begebenheit kann schreien: Nes! Nes! Nes! Doch wer will, findet immer einen Weg, dies zu verneinen.

Das ist die praktische Bedeutung von Rabbejnu Chananels Erklärung. Niemand ist so blind wie derjenige, der nicht sehen will.


Quellen und Persönlichkeiten:
Ramban: Rabbi Mosche ben Nachman (1194-1270), einer der führenden Toragelehrten des Mittelalters; Gerona, Spanien, Jerusalem.



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