Schewat/ Paraschat Beschalach

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Raw Frand zu Parschat Pinchas 5766

Die Schande und Blamage wegen der Tatsache, dass „Jehoschua dem Mond gleicht“

In der dieswöchigen Parscha vernehmen wir, dass Jehoschua als Nachfolger Mosche’s mit der Führung des jüdischen Volkes betraut wurde. Er empfing die Aufgabe und das Vorrecht, Klal Israel ins Land Israel zu führen.

Mosche erhielt den Befehl: „Nimm Jehoschua, Sohn des Nun… übertrage auf ihn etwas von deiner Erhabenheit, damit die ganze Gemeinschaft Israels auf ihn hört“ [Bamidbar 27:18-20]. Raschi betont, dass die Anweisung lautete: EINEN TEIL deiner Erhabenheit – nicht ALLES. Jehoschua bin Nun war nicht Mosche Rabbejnu.

Der Talmud bringt diesen Gedanken sehr markant zum Ausdruck: „Die Ältesten dieser Generation beklagten die Tatsache, dass das Gesicht von Mosche der Sonne (ihren Strahlen) glich, während das Gesicht von Jehoschua (nur) an den Mond erinnerte. Wehe uns wegen dieser Beschämung, wehe uns für diese Schande und Scham.“ [Baba Batra 75a] (Jehoschua war auf einer sehr hohen Stufe, man konnte ihn jedoch trotzdem nicht mit Mosche vergleichen.)

Die Sonne strahlt zu hell, um sie an einem wolkenlosen Tag unmittelbar anzuschauen, während wir keine Mühe haben, den Mond direkt zu betrachten. Der Mond ist nicht die Sonne. Das war der Unterschied zwischen Mosche Rabbejnu und Jehoschua bin Nun.

Warum betrachteten es die Weisen dann als ‚Schande’? Worin bestand die Schande? Die Schande bestand darin, dass ein Mosche Rabbejnu keine Art Führer war, wie er in jeder Generation ersteht. Es stimmt nicht, das jede Generation einen ‚Mosche Rabbejnu’ hervorbringt. Nein! Ein Führer und ein Prophet vom Kaliber eines Mosche gibt es nur ein einziges Mal in der Weltgeschichte. Niemand konnte oder wird sich je mit ihm messen können.

Jehoschua erhielt die Führung nicht weil seine Eigenschaften an diejenigen von Mosche heranreichten. Der Midrasch [Bamidbar Rabbah 12] erklärt anhand eines Gleichnisses, wieso Jehoschua es verdiente, Mosche’s Nachfolger zu werden. Er basiert auf dem Vers: „Der Hüter eines Feigenbaumes wird seine Früchte essen und der Wächter seines Herrn wird geehrt werden.“ [Mischlej/Sprüche 27:18] Jehoschua verdiente es, Mosche’s Nachfolger zu werden, weil er Mosche’s Talmid Muvhak war (Musterschüler). Jehoschua bediente Mosche in allen Lebenslagen. Er verliess Mosche’s Zelt nie. Unsere Weisen beschreiben, wie er die Matten und Bänke im Lehrhaus von Mosche Rabbejnu zurechtrückte, damit die Leute sitzen konnten.

Wenn wir schon nicht danach trachten können, ein Mosche Rabbejnu zu werden, so lehren unsere Weisen, sollten wir wenigstens versuchen, treue Diener für die hervorragenden Menschen zu sein, genau so wie Jehoschua seinem Meister treu ergeben war.

Die Schande bestand eigentlich darin, dass es nur einen Jehoschua bin Nun gab! Es gab bestimmt noch andere Leute, die fähig gewesen wären, das Bejt Hamidrasch (Lehrhaus) aufzuräumen und die Lichter ein- und auszuschalten, so wie es Jehoschua getan hatte. Aber obwohl „jemand es machen musste“, gab es nur einen, der dies erledigte.

Es gibt Menschen, denen wir es niemals gleichtun können. Sie sind so aussergewöhnlich. Es gibt jedoch andere, die wir bewundern und die wir sicherlich nachahmen können. Viele Leute erreichen etwas, das ich nicht schaffe; aber ich KÖNNTE es erreichen, wenn ich mich nur richtig anstrengte. Oft braucht es keine besondere Begabung, es braucht jedoch Einsatz, Zeit und Entschlossenheit. Dies sind Eigenschaften, welche auch in unserer Reichweite liegen.

Die Ältesten erkannten, dass sie die gleichen Eigenschaften wie Jehoschua besassen. Sie hätten sich bemühen sollen, die gleiche Ergebenheit und Treue zu Mosche wie Jehoschua zu zeigen. Aber sie verhielten sich anders. Deshalb klagten sie jetzt: „Wehe uns wegen unserer Schande und Schmach. Wehe uns, dass von ganz Klal Israel nur Jehoschua diese Anstrengung unternahm. „Mosche’s Gesicht erinnerte an die Sonne und das kann man nicht immer erreichen. Es ist nicht jedem gegeben gleich einer Sonne zu werden. Jehoschua’s Gesicht schien wie der Mond. Das war sicher im Bereich des Möglichen, sofern man die Mühe nicht scheut. Wir sollten uns schämen, dass wir dafür die Kraft nicht aufgebracht haben.


Quellen und Persönlichkeiten:
Raschi (1040 - 1105) [Rabbi Schlomo ben Jizchak]: Troyes (Frankreich) und Worms (Deutschland), "Vater aller Torahkommentare".
Midrasch: Erklärung zur Torah, oft mit Gleichnissen.



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