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Raw Ciner zu Parschat Wa'etchanan 5761

Die Bedeutung von „Haschem Echad“ (Der Ewige ist einzig)

Diese Parscha (Wochenabschnitt) enthält viele Grundsätze des Judentums. Einer davon ist das Gebet, mit dem wir jeden Tag den Tag beginnen und beenden und das zudem das letzte Gebet ist, das ein Jude spricht, ehe er von dieser Welt geht: Schema Jisrael Haschem Elokejnu Haschem Echad ("Höre/verstehe Israel, Haschem ist unser G'tt, Haschem ist einzig") [6:4].

Diese Proklamation enthält drei Grundprinzipien des Judentums:

  1. Schon die Erwähnung von Haschem verkündet den Glauben an eine höhere Gewalt - die Existenz G'ttes;
  2. Elokejnu: Er ist unser G'tt und damit der Glaube, dass Haschem alles, was in dieser Welt geschieht, aktiv lenkt: "Haschgachah Pratit" (individuelle Vorsehung und Führung).
  3. "Echad": Er ist der Einzige - die absolute Einheit G'ttes.

Warum beginnt denn dieses Glaubensbekenntnis mit den Worten "Schema Jisrael"? Wären die Worte "Ani ma'amin" ("ich glaube") nicht ein viel geeigneterer Anfang für die nachfolgenden Glaubenssätze?

Rav Leib Chasman erklärt dazu, dass jeder sich bewusst sein soll, dass die Tora nicht nur ihm geschenkt wurde. Schema Jisrael! Jeder sollte sein Möglichstes tun, um den G'ttesglauben in ganz Israel zu verbreiten. Jemand, der die Möglichkeit hat, auf andere einzuwirken, und er unterlässt dies, wird für die Fehler, die diese in ihrer Unwissenheit begehen, zur Rechenschaft gezogen. Wir leben nicht in einem luftleeren Raum. Um eine Pfadfinderweisheit zu zitieren: Wir müssen unseren Rastplatz sauberer zurücklassen als wir ihn angetroffen haben.

Raschi sieht in diesem Passuk (Vers) einen Hinweis darauf, dass die ganze Welt Haschem anerkennen soll. Er erklärt dies folgendermassen: Haschem, der zurzeit unser G'tt ist, wird schliesslich für alle der Einzige werden, der G'tt aller Nationen. Wie der Prophet Secharja sagt: "An diesem Tag wird G'tt einzig sein und sein Name einzig" [14:9].

Der Kli Jakar zitiert eine Talmudpassage [Pesachim 50a], die dazu eine wundervolle Erklärung gibt. Auf dieser Welt segnen wir Haschem als Gütiger, der Gutes tut, wenn etwas "Gutes" eintritt. Wenn etwas "Schlechtes" geschieht, bezeichnen wir Haschem im Segensspruch als gerechten Richter (Baruch Dajan haEmet). Da wir keine Möglichkeit besitzen, das Wesen von Haschem zu begreifen, beschreibt jeder Name, mit dem wir Haschem bezeichnen, die Art und Weise, wie Er mit uns in Kontakt tritt. Wegen unserem (Un-)Verständnis, dass er entweder mit Barmherzigkeit oder Strenge waltet, geben wir ihm diese verschiedenen Namen. Weil in unserem Leben so viel geschieht, das sich scheinbar widerspricht, meinen viele (fälschlicherweise), dass es zwei verschiedene und voneinander unabhängige Kräfte gibt, die die Welt lenken. Auf dieser Welt ist Haschems Name nicht echad, einzig.

In der kommenden Welt jedoch herrscht absolute Klarheit. Dort werden wir erkennen, dass alles nur aus Barmherzigkeit geschieht. Es gab auf dieser Welt gar keine Widersprüche, keine unabhängigen Kräfte. "An diesem Tag wird G'tt einzig sein und sein Name einzig" [14:9].

Rabbi Akiwa, der grösste unserer Weisen, erreichte diese Stufe bereits in dieser Welt, unserer Welt der Illusionen. Der Talmud [Berachot 61b] erzählt, dass §§§die Römer Rabbi Akiwa beim Verbreiten der Tora, die sie bei Todesstrafe verboten hatten, gefangen nahmen. Sie verurteilten ihn zu einem qualvollen Tod, indem sie ihm die Haut mit eisernen Kämmen vom Fleisch abzogen. Der Dienst G“ttes von Rabbi Akiwa begann gleichzeitig in dem Moment, in dem der Henker seinen Dienst antrat ...: Rabbi Akiwa begann, Schema Jisrael zu sagen. Seine heilige Neschama (Seele) verliess diese Welt, als er das Wort "Echad" aussprach. Für Rabbi Akiwa gab es keine Gegensätze, sogar unter Todesqualen nicht. Der g'ttliche Name war für ihn bereits Echad.

Gemäss dem Kli Jakar ist dieses Glaubensbekenntnis gemeint, wenn man das Schema Jisrael ausspricht. Man meint nicht nur die drei vorher erwähnten Glaubenssätze, sondern auch, dass von Haschem nur Gutes ausgeht. Wenn wir ein Ereignis negativ sehen, ist das nur ein Missverständnis unsererseits. Haschem Echad!

Wieso, müssen wir uns fragen, macht uns denn das Schema Jisrael, in dem soviele Glaubensgrundsätze enthalten sind, nur so wenig Eindruck?

Der Chafetz Chajim gibt dazu ein wunderbares Gleichnis: Ein reicher Mann verreiste für einige Wochen. Er gab seinen Dienern eine genaue Liste der in seiner Abwesenheit zu erledigenden Verrichtungen. Damit keine der einzelnen Aufgaben vernachlässigt werde, befahl er, dass diese Liste täglich vorgelesen werde.

Unmittelbar nach seiner Rückkehr, befahl er seine Bediensteten zu sich und fragte sie, ob sie seine Anweisungen ausgeführt hätten. Stolz antworteten sie, dass sie dies getan hätten. Er schaute um sich und sah rasch, dass kein einziger seiner Aufträge erledigt worden war. Er rief seine Bediensteten noch einmal zu sich und fragte sie wütend, warum sie denn seine Aufträge nicht durchgeführt hätten. Sie versicherten ihm noch einmal, dass sie dies getan hätten. Sie hätten seine Liste mindestens zweimal im Tag vorgelesen...

Wenn wir die vorher erwähnte Raschi, ohne in die Tiefe zu gehen, anschauen, bedeutet das Schema vor allem, dass letztendlich die ganze Welt die Herrlichkeit G'ttes anerkennen wird. Demzufolge müsste das Gebet, welches auf das Schemagebet folgt, einen Weg zeigen, auf welche Weise der g'ttliche Name verbreitet werden soll.

Die unmittelbar auf "Schema Jisrael Haschem Elokejnu Haschem Echad" folgenden Worte sind: "We'ahawta et Haschem Elokecha" ("und du sollst Haschem, deinen G'tt, lieben").

Der Sifri erklärt: Bringe andere dazu, G'tt zu lieben, wie es der Stammvater Abraham tat. Der Ba'al HaTurim weist darauf hin, dass die Buchstaben von "We'ahawta" die gleichen sind wie "Ha'avot", die Stammväter.

Mit seiner Wohltätigkeit verbreitete Awraham den g'ttlichen Namen. Menschen, die ihn sahen, spürten, dass es sich um eine g'ttgefällige Persönlichkeit handeln musste, um eine Persönlichkeit, die durch ihre Verbindung mit G'tt verändert worden war.

Jeder muss sich fragen: Tue ich das auch? Haben die Menschen, die mir an der Arbeit, unterwegs, im Bus, auf der Strasse, in der Synagoge oder zuhause begegnen auch das Gefühl, dass sie es mit einer Persönlichkeit zu tun haben, die durch ihre Verbindung mit G'tt verändert wurde? Erfüllen wir die Mizwa (das Gebot) von "we'ahawta" indem wir andere dazu bringen, G'tt zu lieben?

Meine Frau kam kürzlich aus den Vereinigten Staaten nach Israel zurück. Auf dem Flughafen erzählte sie mir, dass sich auf dem Flug eine nichtjüdische Jugendgruppe befunden hatte, die durch ihr respektvolles und gesittetes Betragen aufgefallen war. Sagen dies die Menschen auch über uns? Ist es eine Freude, uns auf dem Flug zu haben? (Vielleicht beantworten wir diese Frage besser nicht ...)

"We'ahawta" - andere dazu zu bringen, Haschem zu lieben. Das war Awrahams Weg und wir müssen in seine Fussstapfen treten. Diese Fussstapfen führen zur Erfüllung von "Haschem Echad", damit die ganze Welt Ihn anerkennt - möge dies rasch in unseren Tagen geschehen.



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