Schewat/ Paraschat Beschalach

Besuchen Sie jetzt unsere neue Website

logo new 1

Dazu sind Freunde da (Rav Zweig Re'eh 5781 – Beitrag 2)

Ergänzungen: S. Weinmann

Dazu sind Freunde da

Diese Woche finden wir die Regeln, oder eine Liste, welche Tiere gegessen werden dürfen und welche nicht. Bei den Vögeln heisst es "Dies ist, was du nicht essen sollst… und die Chassida…" [Dewarim 14:12-18]

Der Ramban lehrt uns, dass die Vögel, die uns zum Genuss verboten sind, negative Charakterzüge aufweisen. Deshalb ist der Verzehr dieser Vögel verboten, denn ihre negativen Züge würde den Charakter des Menschen durchdringen. Angesichts dieses Faktums ist es schwierig, die Lehre des Ramban mit einer Erklärung des Talmuds in Einklang zu bringen. Einer der verbotenen Vögel trägt den Namen "Chassida" (wörtlich: Fromme) das von "Chessed/Güte" kommt. Unsere Weisen erklären im Talmud [Traktat Chulin 63a], dass dies die weisse Daja (weisser Storch) ist, die wegen ihrer "Güte/Chessed", die sie bei der Ernährung ihrer Gefährten erweist, so benannt wurde.

Die offensichtliche Frage ist: Wie ist es möglich, dass Güte als negative Eigenschaft betrachtet werden kann? Schlussendlich ist die Chassida ein unreiner Vogel. Eine Antwort wird im Namen des Kotzker Rebbe gegeben. Nachdem der Vogel gute Taten nur für diejenigen vollbringt, die er als seine Freunde betrachtet, ist dies eine negative Eigenschaft. Man sollte für jeden, der etwas benötigt, empfindsam sein, nicht nur für Freunde.

Diese Antwort löst jedoch das Problem nicht gänzlich. Laut der Erklärung des Kotzker Rebbe muss man sich fragen, warum die Tora den Vogel mit den positiven Handlungen, die er erfüllt, definiert, anstatt mit seiner negativen Eigenschaft, der Güte, die er nicht verübt?

Vielleicht lehrt uns der Talmud, dass nachdem der Vogel das, was er für seine Freunde tut, als grosse Wohltat betrachtet, dies eine negative Eigenschaft ist. Man sollte das, was man für Freunde tut, als Selbstverständlichkeit, als Ausdruck seines Engagements für die gegenseitige Beziehung betrachten, nicht unbedingt als wohltätige Handlung.

Quellen und Persönlichkeiten:

Rabbi Menachem Mendel von Kotzk (1787-1859); Chassidischer Rebbe; Lublin, Kotzk; Polen. Bekannt für seine scharfsinnigen Sprüche.

_____________________________________________________________________________________

Die Bearbeitung dieser Beiträge erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

_______________________________________________________________________________________________

 

Copyright © 2021 by Verein Lema'an Achai / Jüfo-Zentrum.

Zusätzliche Artikel und Online-Schiurim finden Sie auf: www.juefo.com

 

Weiterverteilung ist erlaubt, aber bitte verweisen Sie korrekt auf die Urheber und das Copyright von Autor und Verein Lema'an Achai / Jüfo-Zentrum.

Das Jüdische Informationszentrum („Jüfo“) in Zürich  erreichen Sie  per E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! für Fragen zu diesen Artikeln und zu Ihrem Judentum.

What do you think?

Send us feedback!

Drucken E-Mail

  • /parascha/58-reeh/1743-koerper-und-seele-rav-zweig-zu-paraschat-re-eh-5781-beitrag-3.html
  • /parascha/58-reeh/1741-gib-es-nicht-persoenlich-rav-zweig-zu-paraschat-re-eh-5781-beitrag-1.html

Aktuell sind 214 Gäste und keine Mitglieder online