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Rav Frand zu Paraschat Ki Tawo 5779 – Beitrag 2

Der gleiche Gedanke ein weiteres  Mal in unserer Parascha:

Der Segen, sich zurücklehnen zu können um den erhaltenen Segen zu geniessen

Ein Passuk in der dieswöchigen Parascha lautet: „Und alle nachfolgenden Segnungen werden über dich kommen und dich treffen („wehissigucha“).“ [Dewarim 28:2] Zum Wort „wehissigucha“ gibt es viele Auslegungen und Erklärungen im Zusammenhang mit den Segnungen in dieser Parascha. Ich habe bereits in früheren Jahren einige von ihnen erwähnt.

Kürzlich stiess ich auf eine neue Deutung: Es gibt Leute, die grossen finanziellen Erfolg haben. Sie verdienen eine Menge Geld. Leider wissen diese Leute sehr oft – wenn nicht sogar in den meisten Fällen – nicht, wann sie aufhören sollen. Sie machen einfach weiter und weiter und weiter. Sie haben schon so viel Geld verdient, dass es für sie, ihre Kinder und ihre Enkelkinder reicht. So ist die Natur des Menschen. „Ohew Kessef lo jissba Kessef - Wer Geld liebt, wird Geldes nimmer satt.“ [Kohelet/Prediger 5:9]

Unsere Weisen sagen, dass jedermann stirbt, bevor ihm auch nur die Hälfte seiner materiellen Wünsche erfüllt wurden. [Kohelet Rabba 1:13]

Deshalb lehrt dieser Passuk, dass sich alle Segnungen an uns erfüllen und wir sie geniessen werden. Wir werden nicht derart mit dem nächsten Geschäft, der nächsten Kapitalanlage und der nächsten Unternehmung beschäftigt sein, dass wir nicht Zeit haben, uns zurückzulehnen um das bereits Erreichte zu geniessen. Der Segen von „wehissigucha“ bedeutet, dass uns die erhaltenen Segnungen genügen. Wir sollten die Fähigkeit besitzen, zu sagen: „Ich habe genug bekommen.“

Wir danken G’tt nach unserer Mahlzeit. Wir erreichen den Punkt, an dem wir sagen: „Ich bin satt“ und wir hören auf zu essen. Unser Magen fasst nicht mehr. Wenn man weitermacht und mehr und mehr isst, kommt einmal der Moment, wo man sich übergibt. Mit Geld verhält es sich anders. Wir werden nie „voll“. Aus diesem Grund werden wir mit der zusätzlichen Dimension von „wehissigucha“ gesegnet: Genau wie unser Appetit Grenzen hat, so soll auch unser Streben nach Reichtum einen Punkt erreichen, wo wir erkennen, dass wir alles erreicht haben, was wir brauchen.

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Die Bearbeitung dieses Wochenblatts erfolgte durch Mitarbeiter des Jüfo-Zentrums in Zürich

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